Rheinische Post

Viel zu wenige Kita-Plätze für Unter-Dreijährig­e

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DÜSSELDORF (kib) Die Nachfrage nach Kita-Plätzen für Unter-Dreijährig­e (U3) wächst schneller als das Angebot. Nach einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) wollen 41,9 Prozent der Eltern in NRW für ihre kleinen Kinder einen Kita-Platz. Die Versorgung­squote liegt nach den jüngsten Zahlen des NRW-Familienmi­nisteriums aber nur bei 38,1 Prozent. Das Statistisc­he Bundesamt, das einen anderen Stichtag und eine etwas andere Definition zugrunde legt, kommt auf eine Betreuungs­quote von nur 26,3 Prozent.

Damit liegt NRW im Bundesländ­ervergleic­h weiterhin hinten. Der Bundesdurc­hschnitt liegt dem Statistisc­hen Bundesamt zufolge bei 33,1 Prozent. Spitzenrei­ter ist demnach Sachsen-Anhalt mit 56,9 Prozent. Bund, Länder und Kommunen hatten sich 2007 darauf verständig­t, bundesweit für 35 Prozent der Unter-Dreijährig­en Betreuungs­angebote zu schaffen. Zehn Jahre später erweist sich dieses Ziel nun als deutlich zu niedrig.

„Es liegen noch große Herausford­erungen vor uns“, sagte NRW-Familienmi­nister Joachim Stamp (FDP), „der Ausbau der Betreuungs­plätze muss weitergehe­n“. Dafür stünden insgesamt rund 264 Millionen Euro an Bundes- und Landesmitt­eln zur Verfügung.

Im Kita-Jahr 2018/19 stehen für Kinder im Alter von unter drei Jahren insgesamt rund 191.300 Betreuungs­plätze zur Verfügung, davon 57.100 Plätze in der Kindertage­spflege – dies sind im Vergleich zum aktuellen Kita-Jahr rund 12.000 Plätze mehr. Für mehr als jedes zweite Kind von ein oder zwei Jahren, das einen Rechtsansp­ruch auf einen Kita-Platz hat, stehe in NRW ein Platz zur Verfügung.

Die SPD-Opposition fordert zusätzlich­e Finanzmitt­el für den KitaAusbau. „Dafür muss die Landesregi­erung gemeinsam mit den Kommunen die tatsächlic­hen Bedarfe in den kommenden Jahren ermitteln“, sagte gestern der familienpo­litische Sprecher der Partei, Dennis Maelzer.

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