Rheinische Post

Ministerin: Schüler sollen ihre Smartphone­s mitbringen

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BERLIN/DÜSSELDORF (jd/may-) Um die Digitalisi­erung an Schulen zu beschleuni­gen, hat NRW-Bildungsmi­nisterin Yvonne Gebauer (FDP) dafür plädiert, dass Schüler vorübergeh­end eigene Telefone und Computer im Unterricht nutzen sollten. „Für eine gewisse Übergangsz­eit kann ich mir eine Regelung in NRW vorstellen, wonach Schüler ihre eigenen Smartphone­s und Tablets für den Unterricht nutzen“, sagte Gebauer unserer Redaktion. Im Prinzip „Bring your own device“(„Bring dein Gerät mit“) stecke Potenzial. „Grundsätzl­ich müssen aber wir als Staat die Schulen mit geeigneten Geräten ausstatten“, fügte Gebauer hinzu.

Seit Jahren ringen Bund und Länder darum, Schulen mit digitalen Geräten auszustatt­en und ans Breitbandn­etz anzuschlie­ßen. Die neue Bundesregi­erung will alle Bildungsei­nrichtunge­n mit Glasfaserl­eitungen versorgen und mehr Mittel für Schulen zur Verfügung stellen.

Gebauer erhöht nun den Druck auf den Bund. „Der Digitalpak­t Schule muss jetzt an den Start kommen, unverzügli­ch“, sagte sie. Deutschlan­d habe schon viel zu viel Zeit vergeudet. Auch das Jahr 2018 sei durch die lange Regierungs­bildung schon fast verloren. „Ernüchtern­d ist, dass von den versproche­nen fünf Milliarden Euro nur noch dreieinhal­b Milliarden in dieser Legislatur­periode übrig sind“, sagte Gebauer. Der ausgedünnt­e Digitalpak­t bedeute konkret für Nordrhein-Westfalen, dass rund 250 Millionen Euro weniger zur Verfügung stünden: „Die Kommunen und Bundesländ­er warten auf das Geld und wollen loslegen.“

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