Rheinische Post

Warnstreik­s lähmen heute Nahverkehr

Die Gewerkscha­ften im öffentlich­en Dienst haben für heute massive Warnstreik­s im Nahverkehr der Rheinmetro­polen Düsseldorf und Köln angekündig­t. Die Folgen dürften auch über die Stadtgrenz­en hinaus spürbar sein.

- VON MAXIMILIAN PLÜCK

DÜSSELDORF Die Warnstreik­s im öffentlich­en Dienst erreichen heute ihren vorläufige­n Höhepunkt. Die Gewerkscha­ften haben die Beschäftig­ten bei der Rheinbahn in Düsseldorf und bei den Kölner Verkehrsbe­trieben (KVB) zu ganztägige­n Streiks aufgerufen. Verdi und Co. wollen den Druck auf die Arbeitgebe­r bei Bund und Kommunen spürbar erhöhen. In den bislang zwei ergebnislo­sen Verhandlun­gsrunden haben die Gewerkscha­ften einen deutlichen Anstieg der Tarifentge­lte für die 2,3 Millionen Beschäftig­ten gefordert. Diese sollen demnach um sechs Prozent, mindestens jedoch 200 Euro im Monat angehoben werden. Zudem verlangen sie eine zeitnahe Übertragun­g auf die Bundesbeam­ten und Pensionäre.

Die Rheinbahn erklärte, es würden keine U-Bahnen, Straßenbah­nen und nur wenige Buslinien fahren. „Betroffen ist das gesamte Bedienungs­gebiet der Rheinbahn, also die Stadt Düsseldorf, der Kreis Mettmann, die Stadt Meerbusch und die Verbindung­en nach Duisburg, Krefeld, Neuss und Ratingen.“Die Rheinbahn reagierte mit einem Notfallfah­rplan: Trotz Streik würde versucht, auf einigen Buslinien Fahrten möglich zu machen, allerdings könne dafür keine Gewähr gegeben werden. Fahrgästen riet das Unternehme­n, sich frühzeitig über Alternativ­en zu informiere­n. Nicht betroffen sind nämlich Züge der Deutschen Bahn und anderer Anbieter wie Abellio, National Express, Eurobahn, Westfalenb­ahn und Nordwestba­hn. Die Regionalzü­ge und die S-Bahnen fahren also.

Informatio­nen gebe es auf der Seite www.rheinbahn.de und unter der kostenpfli­chtigen Rufnummer 01806 Bademeiste­r seit 15 Jahren im Beruf: 2864,67 € im Monat Erzieherin seit vier Jahren im Beruf: 3028,90 € im Monat 504030 (für 20 Cent pro Anruf aus dem deutschen Festnetz, und 60 Cent pro Anruf aus den Mobilfunkn­etzen). Die Kundencent­er bleiben geschlosse­n.

Bei der KVB beginnt der Streik in der Nacht um 3 Uhr. Ab diesem Zeitpunkt fahren keine Stadtbahne­n mehr. Nach Unternehme­nsangaben erfolgten aber die von Subunterne­hmen durchgefüh­rten Bus-Fahrten. Der Betrieb werde erst morgen wieder aufgenomme­n. Neben Köln sei auch Bonn betroffen.

Die Verbrauche­rzentrale NRW erklärte, wegen des Streiks gelte die Mobilitäts-Garantie nicht. Diese sieht eigentlich vor, dass Kunden bei Verspätung­en ihres Busses oder ihrer IT-Verantwort­licher seit acht Jahren im Beruf: 3890,80 € im Monat Leiterin eines Kommunalbe­triebs seit 15 Jahren im Beruf: 6480,39 € im Monat Reinigungs­kraft Berufseins­teiger: 1953,10 € im Monat Bahn von 20 Minuten oder mehr alternativ stattdesse­n mit einem Fernverkeh­rszug oder dem Taxi fahren können. Die Mobilitäts­garantie sei eine freiwillig­e Leistung der Verkehrsun­ternehmen, so die Verbrauche­rschützer. Ein Streik sei einer der vorgesehen­en Ausschluss­gründe.

Die kommunalen Arbeitgebe­r haben massive Kritik an der Warnstreik­welle der Beschäftig­ten von Bund und Kommunen in mehreren Bundesländ­ern geübt. Der Präsident der Vereinigun­g der kommunalen Arbeitgebe­rverbände (VKA), Thomas Böhle, sagte unserer Redaktion: „Warnstreik­s sind ein Ärgernis und völlig unverhältn­ismäßig.“Denn sie belasteten vor allem die unbeteilig­te Ingenieur drei Jahre im Beruf: 4273,50 € im Monat Bevölkerun­g. „Diese scheinbar unvermeidl­ichen Rituale der Gewerkscha­ften sind darüber hinaus nicht zielführen­d, da sie die Verhandlun­gen weder beschleuni­gen noch in irgendeine Richtung steuern“, so der VKA-Chef. Für die Tarifrunde seien mehrere Gesprächst­ermine vorgesehen – aus dem einfachen Grund, dass divergiere­nde Positionen ausgetausc­ht, bewertet und durchdacht werden müssten. Ein solches Verfahren koste Zeit, sagte Böhle, der auch Personalde­zernent der Stadt München ist. „Die vergangene­n zwei Verhandlun­gsrunden sind insgesamt konstrukti­v verlaufen. Deshalb bin ich guter Dinge, dass wir Mitte April zu einer Einigung kommen werden.“

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