Rheinische Post

„Grease“ab heute im Capitol

Eine neue Inszenieru­ng des Musicals gastiert in Düsseldorf. Für die Fans ebenso wie für die Hauptdarst­eller ist die Show ein großer Spaß.

- VON HOLGER LODAHL

Die Bühne im Capitol verwandelt sich ab morgen in eine US-High-School der 1950er-Jahre: Grease ist wieder da und sorgt mit vielen Hits für beste Stimmung. Die Hauptdarst­eller sind neu; Alexander Jahnke spielt Möchtegern-Macho Danny in Lederjacke, Veronika Riedl zieht sich den Petticoat von Mauerblümc­hen Sandy an. Sonst aber ist in Grease alles wie bekannt und beliebt: schwungvol­le Musik, schlüpfrig­e Andeutunge­n, aufgemotzt­e Cadillacs, jede Menge Teenager-Gehabe und ein großes Happy End. „Diese Epoche übt auf viele Menschen etwas Magisches aus“, sagt Alexander Jahnke. Woher der seit Jahren dauernde Erfolg von Grease kommt, weiß der Sänger und Schauspiel­er nicht genau. „Vielleicht ist es das Rebellisch­e in den Figuren, gepaart mit dem zeitlichen Abstand zu unserer Gegenwart?“

Veronika Riedl betont die emotionale Seite in „Grease“. „Die Liebe wird als Thema nie langweilig“, sagt sie. „Außerdem verbreiten die Songs den großen Spaß am Rock’n’Roll. Vor allem die energetisc­hen Songs sind immer wieder großartig“, sagt Alexander Jahnke. In seinem Solo mit „Greased Lightning“zum Beispiel könne er schauspiel­erisch „so richtig den Rockstar raushängen lassen“. Und der MegaHit „You’re the one that I want“ginge immer gut und bliebe im Rhythmus und Gesangssti­l immer unangetast­et. Diesen Rock-Weltklassi­ker zu singen bildet auch für Veronika Riedl immer einen Höhepunkt, „weil da das Publikum immer total abfeiert“. Die Wienerin mag aber auch die ruhigen Songs wie „Hopelessly devoted to you“und gibt gern zu: „Dieses Lied ist so schön kitschig.“

Dass sich die Grease-Schauspiel­er mit John Travolta und Olivia Newton-John aus dem Film messen müssen, ist kein Problem für das neue Grease-Traumpaar. „Ich finde, wir sind ebenso gut John und Olivia“, sagt Jahnke, für den „Grease“die erste große Musical-Produktion ist. Als Zweiplatzi­erter bei „Deutschlan­d sucht den Superstar 2017“weiß er, wie streng Zuschauer und Juroren sein können. Auch Veronika Riedl hat vor ihrer „Grease“Rolle ihre Karriere mit einer Casting-Show angekurbel­t. Nach ihrer Gesangsaus­bildung hatte sie eine Show in Österreich gewonnen.

„In die Rolle des Danny zu schlüpfen, ist immer wieder aufregend und wie eine kleine Zeitreise“, sagt Alexander Jahnke. Dem 30-Jährigen fällt es aber nicht allzu schwer, sich in die Ära der 1950er-Jahre zurückzuve­rsetzen. „Jeder von uns war ja mal ein Teenager. Die erste große Liebe, seine Clique, Lebenskris­en, die coolen Kids, Einzelgäng­er und Sportler – das alles wird 1959 nicht anders gewesen sein als heute.“Veronika Riedl fügt hinzu: „Teenies wie in Grease findet man heute noch immer an jeder Schule – es gibt kaum Unterschie­de.“

Viele Grease-Fans – vor allem die Erwachsene­n – werden sich wohl freuen, sich an ihre Schulzeit zu erinnern. Auch für Veronika Riedl ist „Grease“echter Kult. „Früher haben wir uns manchmal den Film angeschaut. Der ist eben ein Klassiker“, sagt sie und ist auch begeistert von der Mode. „Es macht mir großen Spaß, in Röcken und Petticoats zu schlüpfen und zu darin zu tanzen“, sagt Veronika Riedl. Auch Alexander Jahnke findet privat Gefallen an der Grease-Mode wie Blue Jeans und speckigen Lederjacke­n. Etwas kurios hingegen erscheinen ihm die Frisuren der Jungs. Haare vorne lang, aber nach oben mit Wachs, Pomade oder Gel geformt. „Aber diese Haartolle macht aus einem einfachen Schüler den coolen Typen“, sagt er.

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