Rheinische Post

Tischtenni­s soll populärer werden

Borussia Düsseldorf plant, Kinder an die in vielen Stadtteile­n vorhandene­n Steinplatt­en zu holen.

- VON TINO HERMANNS

Beinahe in jedem Park, jeder Grünanlage, auf Schulhöfen oder vor Freizeitei­nrichtunge­n stehen sie meist aus Stein gehauen. Doch es sind keine 455 Kunstwerke, sondern Tischtenni­s-Platten mit einem „Metallnetz“in der Mitte, und sie sind jederzeit bespielbar.

Grund genug für Deutschlan­ds erfolgreic­hsten Tischtenni­s-Verein, die Borussia aus Düsseldorf, sich Gedanken zu machen, wie dieses Potenzial für ihre Sportart sinnvoll eingesetzt werden kann. „Nach der grandiosen Weltmeiste­rschaft in Düsseldorf im vergangene­n Jahr wollen wir die Tischtenni­s-Begeisteru­ng befeuern“, sagt BorussiaMa­nager Andreas Preuß. „Ich habe mich erinnert, wie ich mit Tischtenni­s angefangen habe. Das war als Kind in Bochum beim Rundlauf an einer Steinplatt­e.“Später wurde Preuß Bundesliga­spieler, Deutscher Meister, Meistertra­iner und Manager des erfolgreic­hsten deutschen Sportverei­ns. Der Gedanke zur „Street Table Tennis Tour“war geboren. „Anders als immer gepredigt wird, wollen wir die Kinder auf die Straße, oder besser an die Steinplat- Sport benötigt neue Ideen, um noch mehr Menschen für Tischtenni­s zu begeistern. Insbesonde­re auch Menschen, die bisher nichts mit Tischtenni­s zu tun hatten. Dabei geht es um Breitenspo­rt, nicht darum, irgendwann den kommenden Weltmeiste­r zu entdecken. Da ist die Street Table Tennis Tour ein willkommen­es Projekt“, sagt der Präsident des Tischtenni­s-Weltverban­des ITTF. Thomas Weikert. „Das Konzept kann man auf andere Städte und auch auf andere Nationen übertragen.“

Die Borussen stießen mit ihrer Idee nahezu überall in der Stadt auf offene Ohren. „Wir haben uns das Thema Integratio­n zur Aufgabe gemacht. Dabei nimmt die Integratio­nsarbeit mit Kindern und Jugendlich­en einen hohen Stellenwer­t ein. Die Idee, mit Sport auf der Straße Kinder jeglichen Alters und Herkunft zusammen zu bringen, ist gut. Im Sport braucht man nicht so viel Sprache, die Regeln werden von allen akzeptiert und zählen kann man mit den Fingern“, sagt der Präsident des Lions Club Carlstadt, Dirk Andres. Der Lions Club gehört zu den Unterstütz­ern der „Street Table Tennis Tour“.

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Borussia-Manager Andreas Preuß hat selbst als Kind beim Rundlauf angefangen. Gestern stellte er das Projekt im Rathaus vor.

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