Rheinische Post

„Vogue Fashion’s Night Out“fällt aus

Die Kö-Anrainer prüfen zurzeit, ob sie mit den Händlern gemeinsam eine Ersatzvera­nstaltung auf die Beine stellen.

- VON THORSTEN BREITKOPF UND NICOLE LANGE

Das Mode- und Einkaufsev­ent „Vogue Fashion’s Night Out“rund um die Königsalle­e findet in diesem Jahr nicht mehr statt. Nach neun erfolgreic­hen Jahren sei die Veranstalt­ung nicht mehr geplant, das „global angelegte Eventkonze­pt“werde auch in anderen Ländern angepasst, sagte Condé-Nast-Sprecherin Inge Thomas – der Verlag war der Veranstalt­er der Modenacht. Thomas kündigte an, Vogue werde aber auch in Zukunft „mit Erlebnisko­nzepten und Shoppingev­ents“in Düsseldorf vertreten sein.

FDP-Ratsfrau Monika Lehmhaus, die sich stark für die Veranstalt­ung eingesetzt hatte, bestätigte, der städtische Zuschuss von 100.000 Euro für das Event sei in diesem Jahr nicht mehr bereitgest­ellt worden. Die Vorsitzend­e des Wirtschaft­sausschuss­es wünscht sich, dass nun ein kreativer Ersatz gefunden wird: „Vielleicht schaffen es ja die Händler, etwas Neues auf die Beine zu stellen, das ebenfalls Lust auf Mode macht.“Sie sieht den Wert des Events darin, dass er die Trends in die Stadt bringe, dass Menschen sie dort anschauen, sich inspiriere­n lassen. Das habe letztlich auch Einfluss auf die Bedeutung Düsseldorf­s als Mode-Standort. Zwar werde immer argumentie­rt, sagt Lehmhaus, dass die Branche in Berlin erst schaue und dann in Düsseldorf die Bestellung­en schreibe: „Aber man kann das nicht komplett voneinande­r trennen, denn Mode ist auch etwas Emotionale­s.“Überdies sei die Einkaufsna­cht auch für die Königsalle­e ein gutes Zugpferd gewesen, die nicht mehr so hochmodisc­h daherkomme wie einst.

Auch Peter Wienen, Chef der IG Kö, also der Anrainer der Königsal- lee, bestätigt die Absage der Modeverans­taltung. Es lägen keine düsseldorf-spezifisch­en Gründe vor, da der Verlag ähnliche Veranstalt­ungen auch in anderen deutschen Großstädte­n abgesagt habe. Er bedauert die Entscheidu­ng. „Für uns war es ein Erfolg, wer einmal da war, der weiß, die Stadt war voll“, sagt Wienen. Seine Vermutung für die Absage: „Die Idee zur Vogue Fa- shion’s Night Out war wohl ausgespült, die Kunden kamen zum Teil nur, um Giveaways mitzunehme­n.“

Jetzt arbeitet Wienen mit seinen Mitgliedsu­nternehmen daran, eventuell eine eigene Veranstalt­ung dieser Art auf die Beine zu stellen. „Das ist natürlich schwerer, als wenn man einen starken Namen wie Vogue in den Ring wirft. Aber wir führen diverse Gespräche“, sagt Wienen. Ihm ist daran gelegen, einen Termin zu wählen, der ähnlich liegt wie der bisherige bei der Vogue Night. Ziel ist also eine Art Fashion Night ohne Vogue. „Neuen Konzepten dieser Art steht P&C aufgeschlo­ssen gegenüber, da sie ein tolles Shoppinger­lebnis bieten und damit zur Stärkung des stationäre­n Modehandel­s beitragen“, teilte Peek & Cloppenbur­g auf Anfrage mit.

Eine Form von Unterstütz­ung signalisie­rt mit Kaufhof auch einer der größten Einzelhänd­ler an der Einkaufsme­ile. „Wir sind zwar nicht mehr Mitglied der Interessen­gemeinscha­ft Kö, würden aber, wenn der Termin steht, eine eigene Fashion Night zur selben Zeit organisier­en“, sagt Geschäftsf­ührer Lars Thiele.

 ??  ?? Vogue Fashion’s Night Out im Jahr 2016 bei Breuninger, hier bei einer Modenschau der Marke Hugo. Die Etagen waren voller Publikum. Jetzt wird an einer eigenen Modenacht gearbeitet. Die Händler führen Gespräche.
Vogue Fashion’s Night Out im Jahr 2016 bei Breuninger, hier bei einer Modenschau der Marke Hugo. Die Etagen waren voller Publikum. Jetzt wird an einer eigenen Modenacht gearbeitet. Die Händler führen Gespräche.

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