Warnstreiks legen heute Rheinbahn und KVB lahm
(maxi) Die Gewerkschaften im öffentlichen Dienst setzen ihre Warnstreiks in NRW heute fort. Verdi und Co. wollen ganztägig die Rheinbahn in Düsseldorf und die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) bestreiken. Angesichts der auf das Auto umsteigenden Pendler wird es zu mehr Staus rund um die beiden Metropolen kommen. Die Gewerkschaften verlangen sechs Prozent mehr Lohn, mindestens jedoch 200 Euro mehr im Monat für die Tarifbeschäftigten bei Bund und Kommunen. Der Präsident der kommunalen Arbeitgeber, Thomas Böhle, nannte die Warnstreiks im Gespräch mit unserer Redaktion „ein Ärgernis und völlig unverhältnismäßig“. Er zeigte sich jedoch optimistisch, dass es bis Mitte April eine Einigung gebe.
Da werden sich die Verdi-Funktionäre auf die Schenkel klopfen: Gestern legten sie erfolgreich das Ruhrgebiet lahm, heute soll das Rheinland stillstehen. Voller Erfolg also? Nein. Gewiss ist es das gute Recht von Gewerkschaften, mit Arbeitsniederlegungen ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Doch Verdi und Co. missbrauchen ihr Recht, wenn sie die Verhältnismäßigkeit nicht wahren. Und ihre Streiks sind unverhältnismäßig: Bei einem ganztägigen Ausstand von WarnStreik zu sprechen, ist ein Euphemismus. Hier nehmen gut versorgte Staatsdiener mit sicheren Jobs für ihre Partikularinteressen Kita-Kinder und Eltern ebenso in Geiselhaft wie Bus- und Bahn-Pendler. Dass Verdi-Chef Frank Bsirske in dieser frühen Phase des Tarifkonflikts streiken lässt, obwohl die nächsten Verhandlungstermine längst feststehen, zeigt zudem, dass es ihm nur auf eins ankommt: Krawall machen, um die Mitglieder bei Laune zu halten.
Dass es auch anders geht, beweist regelmäßig die Chemie. Die IG BCE holt für ihre Mitglieder viel mehr raus – ohne Arbeitskampf-Folklore zulasten Dritter. BERICHT