Rheinische Post

SPD-Abgeordnet­e wollen freie Abstimmung zu Paragraf 219a

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BERLIN (jd) In der SPD-Bundestags­fraktion wächst der Unmut über das Vorgehen beim Paragrafen 219a, der Werbung für Abtreibung­en unter Strafe stellt. Immer mehr Abgeordnet­e fordern, die Abstimmung über eine Reform freizugebe­n und den Fraktionsz­wang auszusetze­n. Das solle erfolgen, wenn der angekündig­te Entwurf der Bundesregi­erung nicht die gewünschte­n Änderungen beinhalte, hieß es.

Daniela Kolbe, SPD-Abgeordnet­e und Generalsek­retärin in Sachsen, fasst die Haltung ihrer Mitstreite­r zusammen: „Die Bundesregi­erung sollte die Chance erhalten, einen Ge- setzentwur­f zum Paragraf 219a vorzulegen“, sagte sie unserer Redaktion. Angesichts der teils unsägliche­n Kommentare aus der Union bis hin zu Gesundheit­sminister Jens Spahn (CDU) halte sich ihre Hoffnung darauf allerdings in engen Grenzen. „Die SPD sollte dann nach anderen Mehrheiten suchen oder die Abstimmung freigeben. Das Thema ist jedenfalls zu wichtig, um es dem Koalitions­frieden zu opfern“, so Kolbe. Ähnlich äußerte sich die Abgeordnet­e Josephine Ortleb. Zunächst war eine freie Abstimmung geplant, aber aus Rücksicht auf die Union zog die SPD ihren Antrag zurück.

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