Letzter Vorhang für Millowitsch-Theater
Am Sonntag schließt die Kölner Institution nach mehr als 75 Jahren. Intendant Peter Millowitsch konnte den Betrieb zuletzt nur noch mit privatem Geld aufrechterhalten. Das Volkstheater sei aus der Mode gekommen, lautet sein Fazit.
KÖLN (dpa) Nur ein einziger Kölner hat schon zu Lebzeiten ein Denkmal bekommen: Willy Millowitsch (1909-1999), der Volksschauspieler. Am Sonntag schließt sein Theater nun nach über 75 Jahren – mit den letzten beiden Vorstellungen des Stückes „Wer weiß, wofür et jot es“. „Weil ich den Theaterbetrieb nur aus privaten Renten-Rücklagen weiter aufrechterhalten kann, habe ich mich entschieden, den Schlussstrich zu ziehen“, erklärt der heutige Theater-Chef Peter Millowitsch, Sohn von Willy. „Das gute alte Volkstheater scheint langsam aus der Mode zu kommen.“Das Theater bleibt allerdings als Veranstaltungsort weiter bestehen, es heißt nur anders: Volksbühne am Rudolfplatz. kletterten bis zu Willys Theater. Noch bevor man etwas sehen konnte, habe man bereits seine wohlbekannte heisere Stimme gehört. Und dann – rumms! – habe er mit einem Mal auf der Bühne gestanden. „Mein heiß geliebter Willy!“, erinnerte sich Flimm. „Die Augen rollen, die roten Haare zittern, die Zähne blitzen, das Lachen so unendlich ansteckend.“