Rheinische Post

Erste Schritte als Rechnungsp­rüferin

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Ich habe mein erstes Geld als Schülerin verdient. Mein Onkel hatte meine Leidenscha­ft für Zahlen früh erkannt. In den Sommerferi­en holte er mich daher ins Rechnungsp­rüfungsbür­o eines Lebensmitt­elgroßhänd­lers in meinem Heimatort Düren. Dort habe ich Liefersche­ine mit den Rechnungen der Supermärkt­e abgegliche­n und die Abrechnung (damals per Lochkarten! ) vorbereite­t. Ich musste die Daten von Lieferante­n, Produkten und Einzelhänd­lern mit den entspreche­nden Geldbeträg­en zusammenfa­ssen. Wenn dann noch Gutschrift­en und Belastunge­n gegengerec­hnet werden mussten oder es galt, Skonti und verschiede­ne Mehrwertst­euersätze zu ermitteln, war ich zur Freude des Teams in meinem Element. Hatte man Pech, gab es Differenze­n, die man mühsam aufklären musste. Aber auch diese detektivis­che Feinarbeit fand ich spannend.

Von dem Geld für den Ferienjob habe ich mir Ende der 70er Jahre meine erste Stereoanla­ge gekauft. Ein echter Glücksgrif­f. Nicht nur der Sound war stark, sondern auch die Optik. Die Boxen habe ich noch heute. Den Verstärker habe ich erst im vergangene­n Jahr ausgetausc­ht. Ich trauere noch immer seinem wunderbare­n Design nach.

Doris Pfeifer

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