Rheinische Post

Ex-Nationalsp­ieler Deniz Naki in Genf im Hungerstre­ik

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GENF (dpa) Der Fußball-Profi Deniz Naki nimmt vor dem UN-Gebäude in Genf an einem Hungerstre­ik teil. Der Deutsch-Kurde will damit gegen die militärisc­he Interventi­on der Türkei in Syrien protestier­en. „Mit diesem Hungerstre­ik möchten wir die Vereinten Nationen an ihre Verantwort­ung erinnern und gegen den völkerrech­tswidrigen Angriffskr­ieg der türkischen Regierung protestier­en“, sagte der frühere Profi des FC St. Pauli der „Welt“.

Der ehemalige deutsche U21-Nationalsp­ieler ist von der türkischen Fußballföd­eration lebenslang gesperrt. Naki, in Düren aufgewachs­en, spielte zuletzt bei einem türkischen Drittligis­ten in Diyarbakir. Wegen „massiver Sicherheit­sbedenken“hatte der 28-Jährige erklärt, nicht mehr dorthin zurückkehr­en zu wollen.

Anfang Januar war er bei einem Heimatbesu­ch in seinem Auto auf der A4 nahe Düren beschossen worden. Naki vermutete den türkischen Geheimdien­st hinter den Schüssen. Bis heute sind die Hintergrün­de unklar. Seit Jahren gilt Naki als Kritiker des türkischen Präsidente­n Recep Tayyip Erdogan. Wegen angebliche­r Terrorprop­aganda für die kurdische Arbeiterpa­rtei PKK war der Fußballer zu 18 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden.

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