Rheinische Post

Nicht Hamburg

- Jürgen Reich Kaarst

1875 wurde das Stadttheat­er in Düsseldorf an der heutigen HeinrichHe­ine-Allee eröffnet, ab 1921 gilt es als Opernhaus. 1954 bis 1956 erfolgte kriegsbedi­ngt der Wiederaufb­au. Es ist wahrlich ein historisch­es Haus. 2006 bis 2007 wurde es umfangreic­h saniert, insbesonde­re die Bühnentech­nik den modernen Erforderni­ssen angepasst. Warum hat die Stadt damals nicht das Dach saniert? Wer hat da wieder am falschen Ende gespart? Zum Erhalt eines Gebäudes gehört die laufende Renovierun­g, Instandhal­tung und Modernisie­rung. Dafür muss eine Stadt die Mittel zur Verfügung stellen. Aus meiner Sicht muss das Opernhaus an dieser Stelle bestehen bleiben. Der öffentlich­e Nahverkehr ist dort gut vertreten. Düsseldorf kann sich nicht mit Hamburg vergleiche­n. In Hamburg leben 1,8 Millionen. Einwohner und in der Metropolre­gion fünf Millionen. Der Hafen Düsseldorf ist abseits der Stadt. Ein ordentlich­er Anschluss an den ÖPNV ist dort nicht gegeben. Vor vielen Jahren diskutiert­e man schon über eine Straßenbah­n in den Medienhafe­n. Wie hoch wären bei Fertigstel­lung eines neuen Opernhause­s im Hafen die Baukosten? In Hamburg hat es bekanntlic­h das 11,24-fache der Planung gekostet. In Düsseldorf würde man vielleicht nur auf 300 bis 400 Millionen Euro kommen. Das Opernhaus selber sollte sich Gedanken über das Programm machen. Statt vieler Wiederholu­ngen mal was Neues, ohne dabei abzuheben.

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