Leiche in Industrieruine im Hafen gefunden
Eine Obduktion soll klären, ob der unbekannte Mann Opfer eines Verbrechens wurde.
(sg) Mit Fotos seiner auffälligen Tätowierungen hofft die Polizei, den Mann identifizieren zu können, der tot im leerstehenden Muskator-Verwaltungsgebäude im Hafen gefunden wurde. Ein Obdachloser, der in dem seit Jahren verfallenden Industriegebäude an der Ecke Holz-/ Fringsstraße offenbar einen Schlafplatz suchte, hatte die Leiche am späten Karfreitagnachmittag entdeckt.
Auch der Tote, der keine Papiere bei sich hatte, könnte zum Obdachlosenmilieu gehören. Der Mann lag in einem Schlafsack im ersten Stock des Gebäudes. Er war mit zwei Krankenhaushemden, je zwei Jogginghosen und -jacken sowie mit einer Regenjacke bekleidet, die zur Ausstattung eines Bewachungsunternehmens gehört. Der 1,80 Meter große Mann trug einen Vollbart, hatte braunes Haar und eben jene auffallenden Tätowierungen: Einen Drachenkopf und -schwanz auf dem linken Oberschenkel, eine Son- ne und einen Bulldoggenkopf auf der linken Schulter und einen Greifvogel auf dem rechten Oberarm. Auf der Brust hatte er links zudem drei Gesichter und Fragmente verschie- dener Schriftzüge. Wer den Mann kennt, sollte sich beim Kriminalkommissariat 11, Telefon 0211 8700, melden.
Ersten Einschätzungen der Polizei zufolge hat der Leichnam schon einige Zeit in dem Gebäude gelegen, das seit Jahren ähnlich wie die benachbarte Papierfabrik Verfall und Vandalismus preisgegeben ist. Während die Ruine der Papierfabrik derzeit abgerissen wird – dort ist ein Logistikzentrum geplant –, gibt es für das seit 2013 leerstehende Muskator-Areal noch keine Perspektive. Vor anderthalb Jahren hatten Unbekannte einen Chemikalientank in einer der Hallen beschädigt. 300 Liter Propionsäure wurden freigesetzt, die von der Feuerwehr in einem aufwendigen Großeinsatz beseitigt werden mussten.