Rheinische Post

Frühlings-Ansturm auf die Gartencent­er

Mit dem Ende von Frost und Schnee haben die Düsseldorf­er das Leben in Gärten und auf Balkons wiederentd­eckt. Die Gartencent­er verkaufen alles, was blüht. Und fast nichts ist so gefragt wie ein neuer Grill, befeuert mit Gas.

- VON THORSTEN BREITKOPF

Der Märzwinter ist Geschichte und damit auch die kalte Jahreszeit fürs Erste. Zwar soll es morgen noch mal eine „Kältedelle“geben, wie Meteorolog­en für Düsseldorf prognostiz­ieren. Die fällt aber mit neun Grad plus fast so warm aus wie ein Sommertag im Sauerland. Punktum: Es gibt kein Zurück mehr, der Frühling kommt. Und der lässt die wärmeliebe­nden Düsseldorf­er ihre Gärten und Balkone wieder neu entdecken.

Entspreche­nd erleben die Gartencent­er und in Teilen auch die Düsseldorf­er Baumärkte einen Ansturm. Als Tag des größten Andrangs wird der kommende Samstag erwartet. Bei Temperatur­en um die 20 Grad sind die Düsseldorf­er dann wohl nach Monaten von Nässe und Kälte am stärksten in Frischluft­laune. Aber auch am Karsamstag und gestern, vermutlich weil wegen der Schulferie­n viele frei haben, waren die Gartencent­er proppenvol­l. Hier ein Überblick über den Start in den Freiluftfr­ühling. Für Gartenbesi­tzer Hornveilch­en und Stiefmütte­rchen sind beim Bilker Gartencent­er am Südring derzeit der Renner. Der Vorteil: „Sie sind relativ frost- und kälteresis­tent, wenn es nachts doch noch mal unter die Null-Grad-Marke geht. Manchmal blühen die sogar im echten Winter“, sagt Manuel Jüdes, Staudengär­tner beim Bilker Gartencent­er. Seit den ersten sonnigen Tagen sei es bei ihm wieder rappelvoll. Die Düsseldorf­er sehnen sich nach blühenden Pflanzen. Warnung für Gartenbesi­tzer Mathilde van der Wingen von der gleichnami­gen Gärtnerei mit Hofladen in Hamm berichtet davon, dass viele der Kunden sich den pflanzlich­en Frühling leider oft zu früh in den Garten holen wollen. „Dann beschweren sie sich später, weil manche Blumen nichts geworden sind, wie im vergangene­n Jahr, als bei einem Kälteeinbr­uch im April den Hobbygärtn­ern vieles einging“, sagt van der Wingen. Bei Gemüse und Salat müsse man so früh im Frühling noch höllisch aufpassen, gegebenenf­alls die Pflanzen noch mit Folie oder Vlies abdecken, um vor Frostschäd­en zu schützen. Für Balkonbesi­tzer Wohnungsbe­sitzer mit Balkon haben es etwas leichter als Gartenbesi­tzer, denn auf den Außenterra­ssen nahe am Haus sind Nachtfröst­e zumindest etwas unwahrsche­inlicher. Bei Gärtner Jüdes aus Bilk liefen vor allem Kräuterpfl­anzen wie Thymian, marokkanis­cher Salbei oder Minze speziell für das Holunderge­tränk Hugo wie geschnitte­n Brot. „Am Samstag habe ich einen Verkaufsti­sch mit Kräutern voll gemacht, Nachschub geholt, und als ich zurückkam, war schon alles leergeräum­t“, sagt Manuel Jüdes. Für Rasenbesit­zer Der April dürfte im recht milden Rheinland meist der Monat für den ersten Schnitt sein. Viele Gartenbesi­tzer glauben, je tiefer sie den Rasen runterschn­eiden, desto besser ist es. „Die Schnitthöh­e muss jedoch dem Rasentyp angepasst werden. Der normale Hausrasen braucht eine Schnitthöh­e von drei bis vier Zentimeter­n“, sagt Klaus Müller-Beck von der Deutschen Rasengesel­lschaft. Das Frühjahr ist zwar auch die Zeit zum Vertikutie­ren. Die entspreche­nden Maschinen gibt es im Baumarkt zum Kauf oder – was bei der Häufigkeit des Einsatzes günstiger ist – auch zur Ausleihe. „Eine Bearbeitun­g mit dem Vertikutie­rer bedeutet für die Gräser aber einen massiven Eingriff in die Pflanzenen­twicklung, denn es werden durch den senkrechte­n Schnitt eine Reihe von Blatt- und Stängeltei­le abgetrennt und entfernt“, sagt MüllerBeck. Daher lieber noch auf dauerhaft milderes Wetter warten und die Zeit nutzen, den Rasen jetzt zu düngen, damit er das Vertikutie­ren besser übersteht. Für Grillfreun­de „Der Trend geht zum Gasgrill“, sagt Carsten Goms vom Grillfachg­eschäft in Heerdt. Zwar fehle da die Lagerfeuer­romantik, man könne aber besser auf den Punkt Temperatur erzeugen, oder nachlegen, falls einige Gäste etwas später zur Grillparty kommen. Er hat hochwertig­e Gartengril­ls ab 400 Euro im Angebot, die bis zu 400 Grad schaffen. Der neueste Trend sind allerdings Grills, die bis zu 800 Grad schaffen und speziell für unmarinier­te Steaks gemacht wurden, sagt der gelernte Koch und Metzger.

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Manuel Jüdes arbeitet als Gärtner im Bilker Gartencent­er. Primeln gehören wie Stiefmütte­rchen und Hornveilch­en zu den Rennern.

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