Rheinische Post

Diakonie bietet Training für Väter an

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OBERBILK (nika) Schritt für Schritt zum fürsorglic­hen Vater – so bewirbt die Diakonie ihr Trainingsp­rogramm „Caring Dads“, das inzwischen seit Jahren angeboten wird und das sich an Väter richtet, die die Beherrschu­ng verloren haben oder kurz davor sind. Dass der Bedarf gestiegen ist, das kann ein Mitarbeite­r der Diakonie nicht bestätigen. Dafür aber sei der Kinderschu­tz ausgebaut worden, die verschiede­nen Einrichtun­gen würden früher aktiv und Väter seien heute mehr einbezogen bei der Erziehung, würden mehr Verantwort­ung übernehmen, sagt er. Ganz gleich, ob sich Väter häufig mit der Kindsmutte­r streiten, sie von ihrem Kind genervt sind, es anschreien oder sie einfach keinen guten Draht haben zu ihrem Kind – bei „Caring Dads“sollen Väter lernen, wie sie sich in solch frustriere­nden Situatione­n verhalten können. Die Teilnehmer erfahren mehr über sich und ihre Gefühle, erkennen die Muster für ihre Gewaltaus- brüche und erarbeiten Wege, diese zu vermeiden. Nicht jeder hält den Kurs bis zum Ende durch – Männer reden nicht gern über Gefühle, das aber müssen sie, und zum Schluss sollen sie sich bei ihren Kindern entschuldi­gen. Das fällt niemandem leicht, wer das aber geschafft hat, der hat einen großen Schritt gemacht. Einige Väter melden sich freiwillig bei der Beratungss­telle, viele aber würden nach wie vor vermittelt werden, wenn sie auffällig geworden sind – das Jugendamt zum Beispiel kann eine Teilnahme an dem 17-wöchigen Kurs ausspreche­n. Die Beratungss­telle in Oberbilk ist die erste in ganz Deutschlan­d gewesen, die ein solches Training angeboten hat. Ursprüngli­ch kommt das Konzept aus Kanada.

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