Borussia gewinnt die großen Spiele
Nach dem Einzug ins Champions-League-Finale erteilen die Tischtennis-Profis ihrem Halbfinalgegner in der Bundesliga eine Lektion. Beim 3:1-Erfolg in Saarbrücken überzeugt neben Timo Boll auch erneut der scheidende Stefan Fegerl.
Stefan Fegerl musste sich wohl so einiges anhören. Von seinen aktuellen Mannschaftskameraden ebenso wie von seinen zukünftigen. Der Österreicher hatte am Freitagabend mit seinem unerwarteten 3:1-Erfolg über den Weltranglisten-Zehnten Simon Gauzy im Halbfinal-Rückspiel der Tischtennis Champions League den TTF Ochsenhausen dorf. Das macht mich natürlich stolz, ein Teil dieser Mannschaft zu sein. Jetzt bin ich einfach nur glücklich.“Da wird ihm der Abschied vom Staufenplatz etwas schwerer fallen als noch vor ein paar Wochen.
Und nach dem Sieg im HalbfinalHinspiel um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft beim 1.FC Saarbrücken TT wird es für den Österreicher auch nicht leichter, die Borussia zu verlassen. Fegerl trug zum 3:1-Erfolg beim Pokal-Endpielgegner an der Saar einen Zähler bei und stieß damit das Tor zur nationalen Meisterschaftsfinalteilnahme seines aktuellen Teams weit auf.
Der Wiener bezwang den Mannschafts-Europameister von 2013, Tiago Apolonia (WR 36), in vier Sätzen. Die beiden anderen Siegpunkte steuerte Timo Boll (2) mit zwei klaren 3:0-Erfolgen bei, einmal über Bojan Tokic (111) und dann über seinen ehemaligen Borussia-Mannschaftskameraen Patrick Franziska (24).
Lediglich Kristian Karlsson (19) patzte an der Saar. Im Auftaktspiel unterlag der Schwede Franziska denkbar knapp. Die übrigen Borussen werden es ihm verzeihen, war es doch Karlsson, der mit zwei Glanzleistungen in der Champions-League-Vorschlussrunde seine Mannschaft im Wettbewerb hielt. Sein 3:0-Erfolg über Jakub Dyjas (WR 64) war Borussias Überlebensgarantie in der europäischen Königsklasse. „Kristian hatte gegen Saarbrücken wieder viel Energie, selbst nach dem Krimi am Freitagabend. Manchmal hat er aber falsche taktische Entscheidungen getroffen“, analysierte Cheftrainer Danny Heister. „Aber die Mannschaft hat es gut gemacht. Timo hat wieder zu seiner überragenden Form gefunden.“
Dass die Düsseldorfer die mentalen Belastungen vom ChampionsLeague-Halbfinale in weniger als zwei Tagen verarbeiten und sich so schnell wieder auf neue Aufgaben fokussieren konnten, kann nur beeindrucken. Im Heimspiel gegen den Hauptrunden-Vierten Saarbrücken am kommenden Sonntag (15 Uhr, Arag Center Court, ErnstPoensgen-Allee 58) haben die Borussen die Chance, mit einem Sieg endgültig den Schritt ins Meisterschaftsfinale zu machen.
Dort könnten erneut die Tischtennisfreunde Ochsenhausen warten, denn die Oberschwaben gewannen ihr erstes TTBL-Halbfinale gegen den Hauptrunden-Zweiten TTC Fulda-Maberzell ebenfalls deutlich mit 3:1. Allerdings müssen die Ochsenhausener im Rückspiel in Fulda antreten.