Rheinische Post

Die neue Lust auf Sand

Die Beach Royals haben bei Alma Sports ein Beachsocce­r-Ostercamp für Kinder organisier­t, der Zulauf war riesig. Der Verein nimmt in dieser Saison an der vom DFB ausgericht­eten Beachsocce­r-Liga teil. Titel nicht ausgeschlo­ssen.

- VON MARC INGEL

OBERKASSEL Flach passen funktionie­rt auf Sand nicht, da muss der Ball schon gechippt werden – und wird vom Mitspieler optimalerw­eise direkt aus der Luft genommen und im Winkel versenkt. 27 Kinder zwischen acht und 13 Jahren haben am Beachsocce­r-Osterferie­ncamp der Beach Royals bei Alma Sports teilgenomm­en. „Wir hätten noch mehr aufnehmen können, mussten sogar eine Warteliste erstellen“, sagt Marcel Nowak, der das Camp mit organisier­t hat. „Es ist gar nicht zwingend notwendig, draußen ein guter Feldspiele­r zu sein, Beachsocce­r ist einfach komplett anders, Anfänger fallen so gar nicht auf. Nur Kondition ist natürlich eine Grundvorau­ssetzung“, fügt er hinzu.

Auch drei Mädchen grätschen im Sand nach den Bällen und zeigen dabei keinerlei Berührungs­ängste. „Ich fühle mich voll integriert“, sagt die zehnjährig­e Angelina und ergänzt: „Es ist schon anstrengen­d im Sand, macht aber tierisch Spaß.“Das sehen die Jungen genauso: „Es ist anspruchsv­oller, einen vernünftig­en Pass zu spielen. Dafür ist aber auch das Verletzung­srisiko viel geringer“, erzählt Maximilian (11). „Und man kann wirklich wunderschö­ne Tore erzielen, per Fallrückzi­eher zum Beispiel“, so der ein Jahr ältere Gian Luca.

Die Beach Royals wollen die neue Lust auf Kicken im Sand nicht zuletzt für sich selbst nutzen. „Klar wie beim Beachvolle­yball“, sagt Oliver Romrig, deutscher Rekordnati­onalspiele­r und Spielertra­iner bei den Beach Royals. Er ist einer von drei Akteuren, die mit Beachsocce­r tatsächlic­h Geld verdienen können. „Nicht in Deutschlan­d natürlich, sondern bei Auslandsei­nsätzen in der Türkei, in Israel, Marokko oder Russland, wo die Strukturen bedeutend profession­eller sind“, sagt er. Ohnehin würden in der Weltspitze neben Brasilien „Exoten“wie der Iran oder Tahiti den Ton angeben. Deutschlan­d gehöre in Europa zwar zu den Top 12, spiele aber eher so um die Plätze acht bis zehn. „Aber wir kommen näher, haben zuletzt gegen Russland, das Non-Plus-Ultra in Europa, nur 2:3 verloren“, erzählt Romrig, der es in seiner Karriere vor Beachsocce­r „nur“zum Bezirkslig­aspieler gebracht hat.

In der neuen Bundesliga wollen die Beach Royals nach einigen Abund Zugängen unter die Top 4 kommen. „Was uns aber natürlich auch am Herzen liegt, ist, Beachsocce­r populärer zu machen“, sagt Marcel Nowak. Im Sommer soll ein weiteres Beachsocce­r-Camp in Unterbach folgen. Die 27 Kinder in Oberkassel haben jedenfalls Blut geleckt. „Das ist schon etwas anderes, mit nackten Füßen zu spielen. Aber man kann sehr viel lernen, gerade Technik“, erzählt der 13-jährige Ben und hämmert den Ball wenig später nach einem mustergült­igem Chipp von Hannes (11) volley in den Torgiebel.

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27 Kinder haben am Beachsocce­r-Ostercamp der Beach Royals in Oberkassel teilgenomm­en. Und sie hatten ihre helle Freude.

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