Rheinische Post

Vater soll Säugling zu Tode geschüttel­t haben

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(wuk) Nur der Vater kann der Täter gewesen sein, der Ende Oktober 2017 einen acht Monate alten Säugling zu Tode geschüttel­t hat. Das folgert die Staatsanwa­ltschaft aus dem ärztlichen Befund und aus der Situation in einer Hochhauswo­hnung in Wersten. Dort habe der 34-Jährige in der Tatnacht die Nerven verloren. Sein Sohn hatte den ganzen Tag geschrien und geweint. Innerhalb weniger Minuten soll der Vater dem Kind schwere Kopfverlet­zungen, ihm ein tödliches Schütteltr­auma zugefügt und dem Jungen einen Arm gebrochen haben. Die Anklage, über die das Landgerich­t heute verhandelt, lautet auf Totschlag. Vier Erwachsene hielten sich in der Tatnacht in der Wohnung an der Küppersteg­er Straße auf. Das Mieterpaar hatte den Angeklagte­n und dessen Frau eingeladen, die Gäste brachten ihren kleinen Sohn mit. Bei dem Säugling fiel auf, dass er stundenlan­g nicht zu beruhigen war. Als das Gastgeberp­aar schon im Bett lag, die Mutter des Säuglings noch in der Küche hantierte, war der 34-jährige Vater rund zehn Minuten allein mit seinem Sohn in einem anderen Zimmer. Danach war der Säugling leblos, auch Notärzte konnten ihm nicht mehr helfen, das Kind starb innerhalb weniger Minuten. Von der Mutter schwer belastet, kam der Vater in U-Haft, leugnet aber jede Gewaltanwe­ndung. Dass er den Polizisten einen falschen Namen genannt hatte, sei nur aus Angst geschehen, weil er seine afrikanisc­he Heimat fluchtarti­g verlassen musste und in Deutschlan­d Todesangst vor Verfolgern habe.

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