Bundeswehr will Kaserne behalten
Laut FDP-Chefin Marie-Agnes Strack-Zimmermann sollen alle Standorte von Bundeswehrkasernen vorläufig erhalten werden. Die Stadt möchte auf dem Areal bis zu 3000 Wohnungen errichten.
Weil die Streitkräfte aufgestockt werden, sollen die Standorte der Bundeswehr offenbar erhalten werden. Die Stadt hatte auf dem Gebiet der Bergischen Kaserne geplant, bis zu 3000 Wohnungen zu errichten.
Die Bundeswehr soll wieder wachsen, und Düsseldorfs FDP-Chefin Marie-Agens Strack-Zimmermann, verteidigungspolitische Sprecherin der liberalen Bundestagsfraktion, hält es für nicht ausgeschlossen, dass bald bis zu 50.000 neue Soldaten untergebracht werden sollen. Daher habe der Bund beschlossen, so weiß sie zu berichten, vorerst keine Standorte von Bundeswehrkasernen aufzugeben und die Grundstücke zu veräußern, und das treffe auch auf die Bergische Kaserne in Ludenberg zu. Dort, wo die Stadt Düsseldorf eigentlich ein neues Wohngebiet mit bis zu 3000 Wohnungen errichten will.
„Ich halte diese Entscheidung des Ministeriums für richtig, wenn wir unseren Verteidigungsauftrag wirklich ernst nehmen“, erklärt StrackZimmermann. Nur: „Ich glaube nicht, dass sich die Verwaltung in Düsseldorf dessen auch wirklich bewusst ist.“Daher will sie im Verteidigungsausschuss eine entsprechende Anfrage stellen und darauf hinwirken, dass das Verteidigungsministerium den Kommunen offen gegenüber kommuniziert, dass „auf absehbare Zeit“keine KasernenStandorte geschlossen werden. Parallel wird die FDP eine inhaltlich gleichlautende Anfrage in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung 7 stellen. „Wir werden das Thema von zwei Seiten, in Berlin und gleichzeitig in Gerresheim, in die Zange nehmen“, so Strack-Zimmermann.
Transparenz sei schon allein deswegen wichtig, „damit diese ohnehin theoretische Diskussion um die Entwicklung der Bergischen Kaserne vorerst gestoppt werden kann“. Die werde seit gefühlten 20 Jahren geführt, obwohl das Gelände nach wie vor der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BimA) gehört. Beim OB-Dialog in Knittkuhl hatte Oberbürgermeister Thomas Geisel noch erklärt, die BimA wolle einen möglichst hohen Preis erzielen, er stelle sich daher auf schwierige Verhandlungen ein, eine Einigung könne noch gut ein bis zwei Jahre dauern. „Da ist es doch besser, diese Trockenübung gleich zu beenden, wenn die Planung ohnehin vorerst obsolet ist“, sagt Strack-Zimmermann.
Der Düsseldorfer CDU-Bundestagsabgeordnete Thomas Jarzombek kennt eine entsprechende Entscheidung des Ministeriums nicht, bezogen auf die Bergische Kaserne würde er sich darüber aber auch nicht wundern. „Immer wieder wurde die Schließung verschoben, wurde das Tempo herausgenommen, das kam mir schon spanisch vor.“Zuletzt habe es geheißen, wegen Verzögerungen beim Umbau der Waldkaserne in Hilden hätte man die Bergische Kaserne noch weiter als Ausweichquartier benötigt. „Aber wie lange kann so ein Umbau denn dauern?“, fragt Jarzombek rhetorisch.
Auch Bezirksbürgermeister Karsten Kunert ist im Gerresheimer Rathaus von einem möglichen Planungsstopp für die Bergische Kaserne überrascht: „Mein letzter Kenntnisstand war, dass die Bundeswehr die Kaserne im dritten Quartal des laufenden Jahres endgültig ver-