Geige aus Auto gestohlen
(ubg) Er wollte nur schnell etwas einkaufen. Doch als Profigeiger Roland Faber zu seinem Auto zurückkam, erlebte er eine böse Überraschung: Sein orange lackierter Geigenkoffer war nicht mehr da. „Ich hatte ihn leichtsinnigerweise zwischen Vorder- und Rücksitz geklemmt“, sagt er, „ich wollte ja auch nicht lange in dem Supermarkt bleiben. Und den Wagen hatte ich abgeschlossen.“Das war am Montag auf dem Rewe-Parkplatz an der Bilker Allee. „Grob gesagt zwischen zehn vor vier und zehn nach vier.“
Roland Faber ist Vorspieler der ersten Violinen bei den Düsseldorfer Symphonikern. Seinen GeigenVerlust hat er auf seiner FacebookSeite veröffentlicht. Schnell hat die Meldung unter befreundeten Musikern die Runde gemacht, mehr als 165 Mal wurde der Beitrag schon geteilt. Bei der Geige handelt es sich um eine Joannes Crucis Finnanzza, Sao Paolo Brasilia. Es ist sein Studi- eninstrument, das der Musiker seit 1990 hat. „Damals gab es darum einen riesen Hype. Ich habe darauf spielen gelernt, andere Geigen mögen ihre Vorzüge haben, aber ich komme gut darauf zurecht. Sie hat außerdem eine emotionale Bedeutung“, sagt Faber. Er schätzt, dass ihr heutiger Wert zwischen 8000 bis 10.000 Euro liegt. Noch wertvoller aber sei der Bogen, den er auch schon seit mehr als 20 Jahren besitzt – ein Fetique À Paris. „Er hat 16.000 Euro gekostet. Wir sprechen also von einem Gesamtschaden von 25.000 Euro.“
Dem Musiker stehen noch zwei weitere Geigen zur Verfügung, auf denen er spielen kann. „Den Bogen werde ich mir allerdings neu kaufen müssen“, sagt er. Damit er die Konzertwoche spielen kann, haben Kollegen ihm nun einen Geigenkasten geliehen. „Überhaupt muss ein Musiker jeden Tag üben“, sagt Faber. Den Vorfall hat er bei der Polizei zur Anzeige gebracht. Der Profimusiker möchte nur seinen Bogen und seine Geige wieder haben. Er hat darauf einen Finderlohn von 2500 Euro gesetzt.