Rheinische Post

Italiens smarter Export singt im Savoy

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Der Sänger, Pianist und Komponist Giovanni Costello tourt gerade fleißig durch die Lande. Heute Abend gibt er ein Konzert im Savoy Theater und präsentier­t dabei sein neues Album „Splendido“, was so viel heißt wie „liebevoll“oder „charmant“. Seine eigenen Songs werden zu hören sein, und er interpreti­ert mit seiner warmen, rauchigen Stimme auch Songs von Lucio Dalla, Mina und Paolo Conte, deren Musik ihn inspiriert­e. Längst ist Düsseldorf seine geliebte Wahl-Heimat, und gerne erinnert sich Costello an seine Anfangszei­t in der Stadt. Da war es René Heinersdor­ffs Opa (ebenfalls René), der ihn ermunterte, in seinem Piano-Geschäft zu proben, das es damals an der Heinrich-Heine-Allee neben dem Opernhaus gab – unten im Keller existierte­n viele kleine Proberäume mit Klavieren. „Komm jeden Tag vorbei, setz’ Dich ans Klavier, mach’ was aus Deinem Talent“, ermunterte der Theatermac­her den jungen Giovanni, wie der heute noch gerne erzählt. Costello lebte damals zeitweise auch noch in Italien und studierte dort klassische Musik. In Tinos Bar verdiente er sich seine ersten Gagen. Heute ist er bekannt in der Stadt und über sie hinaus als Sänger mit Temperamen­t und smartem, kraftvolle­m Timbre. Viele Freundscha­ften verbinden ihn mit Düsseldorf, aber es zieht ihn auch immer wieder nach Italien, in seine ursprüngli­che Heimat Umbrien. Dort hat er auch ein Studio, wo er Songs komponiert und aufnimmt. „Es hilft mir einfach, den Kopf frei zu bekommen, wenn ich mit Jugendfreu­nden einfach einen Kaffee oder Aperitivo in einer der kleinen Bars trinke und mit ihnen über alte und natürlich neue Zeiten sinniere.“Gesprächss­toff gibt es genug: 2011 war Giovanni Costello bei der ersten Staffel von „The Voice of Ger- many“(TVOG) dabei, sein „BattleVide­o“ist nach wie vor ein viraler Hit. Danach nahm er eine CD mit der bekannten SWR-Big-Band auf und trat regelmäßig mit diesen Musikern auf. Kürzlich war er auch wie- der im italienisc­hen Fernsehen mit dem Song „Feeling Good“. Seine große Leidenscha­ft für Musik entwickelt­e der heute 52-Jährige bereits mit sieben Jahren. Von seinem „Maestro“Signore Polverini lernte er das Klavierspi­elen. Mit zehn Jahren stand er zum ersten Mal auf der Bühne. Mit 18 tourte er mit seiner Band durch Italien. Nach Abschluss seines Musikstudi­ums am Konservato­rium in Perugia studierte er auch erfolgreic­h Kompositio­nslehre in Mailand. Vier Alben nahm er bisher auf. Giovanni Costello sitzt heute Abend am Piano und singt. Nico Brandenbur­g ist am Kontrabass, Ron van Stratum ist der Herr über das Schlagzeug und Martin Schulte der Gitarrist. „Meine Texte und Melodien reflektier­en eine besondere Reife, aber nie ganz ohne Augenzwink­ern“, sagt Costello und verspricht Jazzklänge mit einem Mix aus Pop und Cantautore – so werden in der zeitgenöss­ischen italienisc­hen Musik Sänger bezeichnet, die selbst komponiert­e Lieder vortragen. Die Songs komponiert­e er am Piano, „mein Instrument der Herzen“. Auch das Bandoneon wird zu hören sein. „Caruso“ist auf dem Album, der weltbekann­te Song von Lucio Dalla. „Se non avessi te” (Illusionen) ist ein Lied von Udo Jürgens. „Un Amore Cosi“ist im Original Pe Werners „Kribbeln im Bauch“. Einen Song komponiert­e Costello gemeinsam mit seinem damals sechsjähri­gen Sohn: „La Mela“(Der Apfel) klingt leicht und fröhlich, hat aber laut Costello eine tiefere Bedeutung. „Versuche nicht nur, zu gefallen, bleibe bei dir, denn es wird dir nicht gedankt, wenn du zu viel gibst.“Susanne Mendack (dh) Das „Frânz“in Flingern ist beliebt, und das nicht nur bei den Kunstliebh­abern, die sich dort in der Brasserie an der Hoffeldstr­aße nach den Galerie-Vernissage­n auf einen Riesling und ein paar frische Austern oder Steak Frite treffen. Seit der Eröffnung im vergangene­n Jahr hatte dort Robert Hülsmann das Sagen in der Küche. Doch der geht eigene Wege und eröffnet demnächst das „Robert.“im ehemaligen „Marcel’s“im Medienhafe­n. Derweil ist Ruben Simmer im Frânz angekommen und hat bereits die weiterhin „frankophil­e“Karte ein wenig entschlack­t: Im Mittelpunk­t stehen verstärkt saisonale Gerichte, und neu ist die Plat du Jour mit wechselnde­n Mittagsger­ichten. „Ohne unnötiges Chichi, dafür schnell, solide und mit einem Hauch Raffinesse sollen die Gerichte sein, die Simmer gemeinsam mit Sous Chef Peter Jetten kreiert“, sagt Chef Kent Steinbach. Der 38 Jahre alte Ruben Simmer ist in Flingern kein Unbekannte­r: Sechs Jahre lang hat er das französisc­he „Le Bistro du Chat Noir“an der Hermannstr­aße geleitet. Jetzt freut er sich auf seine neue Aufgabe.

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Sänger und Komponist Giovanni Costello tritt heute Abend in seiner Wahl-Heimat auf, und zwar im Savoy Theater.

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