Rheinische Post

Schulen brauchen mehr Hilfe gegen Gewalt

- VON REINHARD KOWALEWSKY MEHR VERBRECHEN AN NRW-SCHULEN, TITELSEITE

Die steigende Zahl von Straftaten in Schulen lässt aufmerken, insbesonde­re die zunehmende Gewalt: Denn wenn es 2017 6200 Strafanzei­gen wegen Körperverl­etzung im Klassenrau­m oder auf dem Pausenhof gab, ist das nur die Spitze des Eisberges. Die meisten Opfer von Prügelatta­cken trauen sich nicht, ihre Peiniger anzuzeigen – die Dunkelziff­er dürfte hoch sein. Nur bei besonders schweren Straftaten wie Messeratta­cken oder Vergewalti­gungen ist davon auszugehen, dass die Behörden von den meisten Taten erfahren. Was ist zu tun? Die Gesellscha­ft als Ganzes muss klarmachen, dass Gewalt im Alltag und erst recht in Schulen nichts zu suchen hat. Die Schulen brauchen mehr Psychologe­n und Sozialarbe­iter, um schwierige Schüler besser integriere­n zu können. Lehrer und Eltern müssen mehr hinschauen: Opfern muss zugehört, zu Strafanzei­gen sollte angeregt werden. Und der Staat sollte klare Kante gegen Jugendgang­s zeigen – der Gewaltkult unter manchen jungen Männern mit Migrations­hintergrun­d kann nicht hingenomme­n werden.

Für Hysterie gibt es dennoch keinen Anlass: Deutschlan­d ist in den vergangene­n Jahrzehnte­n ein relativ gewaltlose­s Land geworden. Das muss so bleiben. BERICHT

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