Rheinische Post

Ein Meer voller Tulpen für Uschi aus Gerresheim

- VON HELENE PAWLITZKI

Wenn diese Geschichte in einem Film vorkäme, würden die meisten Menschen entrüstet umschalten. Viel zu kitschig, würden sie sagen. Viel zu unrealisti­sch.

Doch die Geschichte ist real, und sie spielt hier in Düsseldorf. Und sie ist das genaue Gegenteil von kitschig, nämlich: romantisch und wunderschö­n. Denn: Wie viele Ehemänner gibt es wohl auf der Welt, die sich nach drei gemeinsame­n Jahrzehnte­n immer noch bemühen, ihrer Frau ein ganz besonderes, einzigarti­ges und durchaus aufwendi- ges Geburtstag­sgeschenk zu machen? Ursula Bücker, genannt Uschi, ist mit so einem Mann gesegnet. Und das weiß die 71-Jährige auch – wie man direkt merkt, wenn man mit ihr spricht. Ihr Mann Heinrich Maria, der am 11. Mai 87 Jahre alt wird, pflanzt in jedem Herbst fünf Kübel voller Tulpenzwie­beln ein. Denn das ist sein besonderes Geburtstag­sgeschenk für seine Uschi, jedes Jahr zum 9. April: Die pensionier­te Zahntechni­kerin bekommt von ihrem Mann, dem pensionier­ten Bankangest­ellten, ein Meer von 250 Tulpen geschenkt. „Das ist immer wieder so toll!“, schwärmt sie. „So eine Farbenprac­ht. Und jedes Jahr klappt es wieder ganz pünktlich zu meinem Geburtstag.“Wie lange schon? Das weiß sie gar nicht so genau.„Schon viele Jahre.“Seit 40 Jahren wohnt das Ehepaar Bücker in Gerresheim. „Mein Mann ist sogar ein echter Gerresheim­er“, sagt Uschi Bücker stolz. Tulpen gibt es übrigens einfach deshalb, weil sie Uschis Lieblingsb­lumen stehen. Auch symbolisch liegt Heinrich aber vollkommen richtig. Zwar steht die Tulpe in der Kunst oft für Vergänglic­hkeit. In der Blumenspra­che ist sie aber ein Zeichen für Liebe und Zuneigung.

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Heinrich Maria Bücker schenkt seiner Frau Uschi zum Geburtstag 250 Tulpen.

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