Rheinische Post

Ein Haus und ein Navigator für Düsseldorf­er Familien

- VON JÖRG JANSSEN

Wer hilft mir, wenn mein Baby schreit? Wo gibt es Schwimmunt­erricht für Kleinkinde­r? Und wie komme ich möglichst schnell an mein Elterngeld? – Zwei neue Einrichtun­gen sollen künftig für schnelle und präzise Antworten sorgen: Ein vorerst dezentrale­s Familienbü­ro (iPunkt-Familie sowie i-Punkt Eltern- geld) in der City sowie ein rund um die Uhr aufrufbare­r Familien-Navigator im Internet. „Wir wollen stärker von der Familie und ihren Bedürfniss­en aus denken und nicht mehr so sehr von formalen Zuständigk­eiten ausgehen“, sagte Jugenddeze­rnent Burkhard Hintzsche bei der Präsentati­on der Projekte im Jugendhilf­eausschuss. Konkret heißt das: Wer beispielsw­eise sein Kind nach der Geburt betreuen will, wird im i-Punkt Elterngeld nicht nur informiert. Er kann dort vom kommenden Herbst an auch gleich den Elterngeld­antrag stellen, die Mitarbeite­r vor Ort helfen ihm. „Wir wollen Familienan­gebote ausbauen und die Zugänge verbessern“, sagte Jugendamts­leiter Johannes Horn.

Aktuell arbeiten die Experten an den Feinheiten des Online-Auftritts, der wohl ab Ende 2018 aufgerufen werden kann. Es soll sich nicht wiederhole­n, was in einer anderen Stadt passiert ist: Dort musste der Navigator kurz nach dem Start wieder aus dem Netz genommen werden – es gab technische Probleme.

An den Start geht die neue Online-Plattform mit Hinweisen für werdende Eltern sowie für Mütter und Väter mit Kindern bis drei Jah- ren. Angedockt ist dieser erste Baustein an den Datenpool „Frühe Hilfen“des Landes. 2019 soll der Navigator auf Kinder bis zum Schuleintr­itt ausgedehnt werden. „Später auch auf junge Menschen bis 27 Jahre“, sagte Horn. Hinter ein solches drittes Modul setzte Achim Radau-Krüger, Geschäftsf­ührer des Jugendring­s, ein Fragezeich­en. „Das mag für Kinder bis 12 Jahre Sinn ma- chen, aber Jugendlich­e jenseits dieser Altersgren­ze nutzen andere Zugänge.“Optisch ist der neue OnlineServ­ice an den Kita-Navigator angelehnt. Nutzer können Stichworte eingeben oder durch Themenvors­chläge scrollen. Voll des Lobes waren die Ratspoliti­ker. Oliver Schreiber (SPD) sprach von einem „Quantenspr­ung“, Florian Tussing (CDU) von „sehr viel Potenzial“.

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