Neukauf von Dieselautos geht zurück
BERLIN Unter dem Eindruck des Dieselskandals und drohender Fahrverbote für Fahrzeuge mit hohem Schadstoffausstoß geht der Kauf von Dieselautos nach Angaben aus dem Bundesverkehrsministerium zurück. Für die bis heute andauernde Verkehrsministerkonferenz in Nürnberg hat die Behörde von Bundesminister Andreas Scheuer (CSU) Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes eingeholt. Nach den unserer Redaktion vorliegenden Infor- mationen ist von einer „signifikant rückläufigen Tendenz von DieselPkw am Anteil der Neuwagenflotte“die Rede. So heißt es: „Beispielsweise wurden im Rahmen der vom Volkswagen-Konzern gewährten Umstiegsprämie von bis zu 10.000 Euro bis Ende letzten Jahres rund 130.000 ältere Diesel-Pkw zu rund 70 Prozent durch neueste Otto-Pkw, zu rund 20 Prozent durch neueste Diesel-Pkw und zu rund 10 Prozent durch Elektrofahrzeuge ersetzt.“Die im vorigen Jahr von Bundesregierung und Automobilindus- trie im Rahmen des „Nationalen Forums Diesel“vereinbarten Sofortmaßnahmen zeigten Wirkung. So sei etwa die Hälfte der 5,3 Millionen Diesel-Pkw der Schadstoffklassen Euro 5 und 6 bislang einem Softwareupdate unterzogen worden.
Bei ihrer Konferenz billigten die Verkehrsminister einen Vorschlag, wonach Jugendliche schon mit 16 Jahren begleitet Auto fahren dürften. Davon muss allerdings noch die EU-Kommission überzeugt werden. Bislang gilt in der EU für den Autoführerschein das Mindestalter 17. Ferner debattierten die Minister über höhere Bußgelder für Raser, Drängler und Falschparker, die mit ihrem Verhalten andere in Gefahr bringen. Entsprechende Verstöße sollten möglichst so sanktioniert werden, dass sie eine abschreckende Wirkung entfalten. Im Bundesverkehrsministerium hieß es, schärfere Sanktionen seien im Allgemeinen eine „Ultima ratio“und allein nicht geeignet, die Verkehrsdisziplin zu erhöhen. Nach Einführung des neuen Punktesystems werde der Bußgeldkatalog aber überprüft.