Airport drohen neue Schlangen
Bundespolizei und Sicherheitsfirma Kötter streiten um Pausen.
DÜSSELDORF Am Flughafen Düsseldorf droht neuer Ärger: Die Bundespolizei hat nach Angaben der Gewerkschaft Verdi entschieden, dass sie der für die Sicherheitskontrollen zuständigen Firma Kötter weniger den Rücken freihält: Rund 14 Jahre habe die Bundespolizei es KötterMitarbeitern ermöglicht, sich einmal am Tag in einer speziellen Bereitschaftspause zusätzlich zur regulären Pause etwas zu erholen. Seit dem 16. April mache die Bundespolizei das nicht mehr, so Verdi. Nun müssten die Kötter-Mitarbeiter ohne eine solche zweite Arbeitsunterbrechung arbeiten.
„Ohne diese Pause werden Mitarbeiter leichter krank und unkonzen- triert. Wir erwarten, dass die Bundespolizei sich als Auftraggeber nicht auf die Tribüne verabschiedet, sondern weiter Verantwortung übernimmt“, sagte Verdi-Sekretär Özay Tarim. Auch wenn die eigentliche Ursache des Problems sei, dass Kötter nicht genug Personal am Flughafen bereitstelle. „Neue Engpässe im Sommer bei den Sicherheitskontrollen kann ich nicht ausschließen“, so Tarim.
Kötter bestätigt den Streit mit der Polizei. Es gäbe eine Verfügung der Behörde, dass die von ihr ermöglichten Bereitschaftsdienste einzustellen seien, sagt Peter Lange, Chef von Kötter Securities. Jetzt versucht er, die Lage zu stabilisieren: Man habe mit dem Betriebsrat eine Übergangslösung vereinbart, nun arbeite man an einer dauerhaften Lösung. Ziel sei, die Mitarbeiter gesundheitlich zu schonen. Lange hat auch Bodenmatten gekauft, damit die viele Stunden stehenden Mitarbeiter weniger Rückenschmerzen bekommen. Er behauptet, für den Sommer genügend Sicherheitsleute zu haben, schlimme Zustände wie im Jahr 2017 drohten nicht.
Die Bundespolizei spielt den Streit runter. Kötter-Leute dürften gerne weiter kleine Pausen machen, wenn weniger zu tun sei, sagt ein Sprecher. Aber man habe ein Pilotprojekt beendet, demzufolge Kötter mehr Geld erhalte, um mehr Pausen zu ermöglichen. Jetzt solle Kötter einfach die Arbeit am Airport sauber erledigen und einen Bericht über das Pilotprojekt abgeben.