Rheinische Post

Düsseldorf­er schätzen das Kulturange­bot

Das Amt für Statistik und Wahlen hat die Bürger nach ihrer Zufriedenh­eit mit der Düsseldorf­er Kulturland­schaft befragt.

- VON WOLFRAM GOERTZ

Wo gehen Sie hin? Was hören Sie? Welches Haus besuchen Sie häufiger? Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Mit solchen und ähnlichen Fragen wurden im vergangene­n Jahr 16.000 Düsseldorf­er Bürger vom Amt für Statistik und Wahlen schriftlic­h konfrontie­rt, knapp 5000 schickten ihre Antworten zurück. Das sind sehr ordentlich­e 32 Prozent. Aber es ging, wie die Fragen schon signalisie­ren, nicht um Kitas und die Müllabfuhr (wie in früheren Befragunge­n), sondern um das Schwerpunk­tthema Kultur. Die Stadt fragte dezidiert nach den kulturelle­n Einrichtun­gen der Stadt – und nach dem Grad der Zufriedenh­eit der Bürger.

Die ist – nach der Lektüre der gestern vorgestell­ten Erhebung – offenbar deutlich höher, als man erwarten konnte. Man darf sagen: Die Düsseldorf­erinnen und Düsseldorf­er schätzen das Kulturange­bot in ihrer Stadt sehr. Das beglückt natürlich auch den Dezernente­n: „Die Kulturinst­itute freuen sich über so viel positive Resonanz und Zustimmung. Die Ergebnisse der Befragung sind Anerkennun­g und Ansporn für die Kulturinst­itute“, so Hans-Georg Lohe.

Während es, etwa durch frühere Besucherbe­fragungen der Institute, bereits einige (punktuelle) Informatio­nen über die Bewertung des Kulturange­bots der Stadt gibt, ermöglicht es diese Bürgerbefr­agung, auch Informatio­nen über die Personen zu erhalten, die die kulturelle­n Einrichtun­gen nicht besuchen. Die Zahl dieser Nichtnutze­r ist jedoch mit einem Anteil von insgesamt acht Prozent der Befragten sehr gering. Anders gesagt: 92 Prozent aller Einsender besuchen kulturelle Einrichtun­gen. Allerdings dürfte der Anteil dieser Nichtnutze­r sehr hoch sein bei denjenigen, die an der Befragung nicht teilgenomm­en und nicht geantworte­t haben.

In der Gruppe der Besucher waren Frauen mit 54 Prozent vertreten, in der Gruppe der Nichtnutze­r lag ihr Anteil bei 45 Prozent. Die Besucher gaben einen höheren Bildungsst­and an als die Nichtnutze­r. Die Kultur-Besucher sind deutlich häufiger in oberen Einkommens­gruppen vertreten. 64 Prozent von ihnen gaben gar an, sich in der Freizeit selbst künstleris­ch zu betätigen.

Auf die Frage nach der generellen Zufriedenh­eit mit dem kulturelle­n Angebot in Düsseldorf zeigten sich insgesamt 80 Prozent aller Befragten zufrieden, darunter 19 Prozent sogar „sehr zufrieden“. Die höchsten Zufriedenh­eitswerte entfielen auf Schloss und Park Benrath mit 86 Prozent, gefolgt von der Tonhalle und den Stadtbüche­reien mit jeweils 84 Prozent. Insgesamt liegen die Werte zwischen 86 Prozent bei Schloss und Park Benrath und 61 Prozent beim Forum Freies Theater (FFT).

Man sollte diese Zahlen zu werten wissen. Wer auch nur einmal durch den Park von Schloss Benrath joggt, gibt dem reizenden Institut einen Punkt, obwohl er das Haus vielleicht nie von innen gesehen hat. Auf der anderen Seite spiegeln die hohen Zustimmung­swerte für die Tonhalle ein in der Tat deutlich gewachsene­s Interesse am wichtigste­n Konzerthau­s der Stadt. Die Zahl der Abonnement­s ist dort überdurchs­chnittlich stark gestiegen, und zwar bei den städtische­n Veranstalt­ungen wie auch etwa bei den Heinersdor­ffKonzerte­n. Logischerw­eise entfallen auf die Tonhalle – als Konzertort verschiede­ner Anbieter – mehr Punkte als auf die Düsseldorf­er Symphonike­r, zumal bei ihnen die Zahl der Abonnenten hoch ist.

Aber es gibt auch Nachholbed­arf: Verstärkte Angebote werden von den Befragten vor allem für den Bereich Musik (in Form von Rock/ Pop/Jazz und Schlager) mit 54 Prozent gewünscht. Auch die Sparten Film und (Stadt)-Geschichte finden mehr als 30 Prozent ausbaufähi­g

 ??  ?? Das Schloss Benrath und der angrenzend­e Park liegen bei den befragten Bürgern besonders hoch im Kurs.
Das Schloss Benrath und der angrenzend­e Park liegen bei den befragten Bürgern besonders hoch im Kurs.
 ??  ?? 40 Prozent der Befragten gaben an, die Tonhalle in den vergangene­n zwölf Monaten ein- bis zweimal besucht zu haben.
40 Prozent der Befragten gaben an, die Tonhalle in den vergangene­n zwölf Monaten ein- bis zweimal besucht zu haben.
 ??  ?? Ins Museum Kunstpalas­t gehen der Befragung zufolge 33 Prozent der Bürger einbis zweimal pro Jahr.
Ins Museum Kunstpalas­t gehen der Befragung zufolge 33 Prozent der Bürger einbis zweimal pro Jahr.

Newspapers in German

Newspapers from Germany