Fortuna-Profi mit Obdachlosen unterwegs
OBERBILK Es war ein Zeichen der Solidarität mit wohnungslosen Menschen und der Partnerschaft mit der Fiftyfifty-Initiative: Fortuna-Abwehrspieler Julian Schauerte nahm mit Paul Jäger, Direktor für Corporate Social Responsability, an der alternativen Stadtführung „Straßenleben“teil. Die Stadtführung der etwas anderen Art ist ein Projekt von Fiftyfifty und dem Kulturzentrum Zakk. Mit dabei waren viele Fortuna-Fans.
Während aktuell die Fortuna noch mit dem Aufstieg in die Erste Bundesliga befasst ist, laufen bei der Wohnungslosen-Zeitung Fiftyfifty bereits die Vorbereitungen für eine Sonderausgabe, die ausschließlich das Thema Fortuna beleuchtet. Das Fortuna-Extrablatt soll im September von Fiftyfifty-Verkäuferinnen und -Verkäufern unter die Fans und unter jene, die es werden wollen, gebracht werden. „Wir glauben, mit dieser Sonderausgabe einen großen Kracher zu landen, und so die Verkaufszahlen wieder etwas nach oben bringen zu können“, sagt Johannes Dörrenbächer, der bei Fiftyfifty gemeinsam mit Zakk-Mitarbeiterin Christine Brinkmann die Projektkoordination von „Straßenleben“betreut. Die Führung, die am Fiftyfifty-Büro an der Linienstraße beginnt, leiten die 37-jährige Vanessa und der 44-jährige Markus. Beide haben mehrjährige Erfahrung „im Platte machen“, also mit Obdachlosigkeit, bewohnen jetzt aber Dank des Fiftyfifty-Projekts „Housing first“eine Wohnung. Auf der Straßenleben-Route liegen der Mintrop-Platz, die Drogen-Ambulanz, Ecken für Straßenprostitution und der Platz vor der Johannes-Kirche, Orte für Menschen ohne Obdach, die von der übrigen Gesellschaft gern ignoriert werden. „Dieses Nichtbeachtetwerden, wenn wir beispielsweise als Fiftyfifty-Verkäufer einfach nur einen guten Tag wünschen, ist eigentlich das Schlimmste, man wird förmlich unsichtbar“, sagt Vanessa. „Ich finde diese Aktion sehr interessant, habe jedoch keine Ahnung, was da auf mich zukommt und lasse mich deshalb mal überraschen“, zeigt sich Julian Schaute, der ansonsten als Abwehrspieler eher dicht macht, sehr offen. „Ich kannte diese Aktion bereits von den Toten Hosen, und da bin ich dann auch neugierig geworden“, meint Sascha Soelau, der in Hochdahl wohnt. „Letztlich haben wir die Teilnahme als FortunaNeumitglieder gewonnen“, ergänzt Ehefrau Silvia, die die Begeisterung für Fortuna, aber auch die Neugier ihres Mannes auf die alternative Stadtführung teilt.