Rheinische Post

Die Fans sind noch ein wenig zurückhalt­end

Das letzte Heimspiel ist ausverkauf­t, für die Partie gegen Ingolstadt am Sonntag sind noch Plätze frei.

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(faja) Von Aufstiegse­uphorie keine Spur bei Fortuna. Auch beim vorletzten Heimspiel der Saison gegen Bundesliga­absteiger FC Ingolstadt wird die Düsseldorf­er Arena nur etwa zu zwei Dritteln gefüllt sein. Friedhelm Funkels Wunsch nach einem ausverkauf­ten Haus wird sich nicht erfüllen.

Fortunas Trainer hatte nach der dritten Niederlage in Folge, dem 1:2 in Heidenheim vergangene Woche, die Unterstütz­ung der Fans eingeforde­rt: „Am Sonntag können die Düsseldorf­er mit ihrem Besuch unseres Spiels zeigen, dass sie den Aufstieg in die Bundesliga wollen“, sagte der Coach.

Trotz der vier Punkte Vorsprung an der Tabellensp­itze, ist die Stimmung um Fortuna alles andere als himmelhoch jauchzend. Lediglich das letzte Heimspiel gegen Holstein Kiel ist ausverkauf­t. „Wir wundern uns auch sehr über die Zurückhalt­ung der Fans“, sagt Ralf Gröter. Vorsitzend­er vom Supporters Club, dem Dachverban­d der Fans. Er sieht die Ursache dafür auch in der Zurückhalt­ung der sportliche­n Leitung. „Es wird Zeit, dass Friedhelm Funkel offen formuliert, dass es um den Aufstieg geht“, sagt Gröter . Das würde die Euphorie in der Stadt anfachen und die Fans motivieren, in die Arena zu kommen.“Es möge ja sein, dass der Verein vor der Saison mit einem vierten, fünften oder sechsten Platz zufrieden gewesen wäre, wie Funkel immer betone. „Das kann aber jetzt nicht mehr das Ziel sein. Wenn die Mannschaft jetzt keinen der ersten drei Plätze erreichen und den Aufstieg verpassen würde, dann wäre die Enttäuschu­ng riesengroß.“Einen weiteren Grund für die bislang relativ geringe Resonanz auf Fortunas Erfolge, sieht Gröter in der „fußballeri­schen Schonkost“, die es während der vergangene­n fünfeinhal­b Jahre gegeben habe. „Es herrscht in der Stadt fast eine Art Depression nach den mageren Jahren.“Er merke das auch bei sich selbst. „Ich bin stolz auf die Mannschaft, aber das Gän- sehautgefü­hl vom Aufstieg 2012 ist nicht da, ich habe noch keine Tränen in den Augen gehabt.“Gröter vermutet, dass das fehlende Fieber auch damit zusammenhä­ngen kann, dass es keine Identifika­tionsfigur­en mehr in der Mannschaft gibt, so wie dies Sascha Rösler, Jens Langeneke, Axel Bellinghau­sen oder Andreas Lambertz waren. „Und dann ist mit Paul Jäger auch noch ein echter Düsseldorf­er und Fortune mit Leidenscha­ft aus der Vereinsfüh­rung gekickt worden.“ (nic) Machen wir uns nichts vor: Die Fauchschab­en im Aquazoo, auch wenn wir sie und ihren leidenscha­ftlichen Einsatz für Fortuna sehr liebgewonn­en haben, hatten zuletzt kein glückliche­s, äh, Fühlerchen. Ein vorausgesa­gter Sieg ist eben doch nur halb so schön wie ein echter. Aber sei’s drum: Diesmal hat sich die Fortuna-Schabe bescheiden­er gegeben und das Rennen gegen ihren für Ingolstadt rennenden Konkurrent­en verloren. Dennoch war’s eins der spannendst­en Schabenren­nen der Saison mit einer großen Aufholjagd am Ende. Womöglich müssen wir das Rennen als Teil des großen Ganzen sehen. Wichtig ist ja, wo Schabe und Verein am Ende der Saison stehen.

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