Rheinische Post

Meer vor Antalya über 20 Grad warm

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(tmn) Im östlichen Mittelmeer können sich Urlauber in manchen Regionen langsam ins Wasser trauen. Antalya und Zypern melden jeweils 21 Grad, wie der Deutsche Wetterdien­st mitteilt. Sonst bleibt das Baden an europäisch­en Küsten aber noch etwas für abgehärtet­e Schwimmer: An Mallorcas Stränden etwa hat das Meer maximal 15 Grad, auch die Adria und die Ägäis liegen noch unter 20 Grad. Jedi-Ritter, Fürst Doran Martell aus der Serie „Game of Thrones“und Lawrence von Arabien waren schon da. Sacha Baron Cohen kam als Diktator, Tom Cruise als Geheimagen­t. Kaum eine Stadt in Spanien wird so gerne als Filmkuliss­e genutzt wie Sevilla. Das liegt auch an den angenehmen Temperatur­en und vielen Sonnenstun­den selbst im Winter. Wichtiger sind aber die einzigarti­gen historisch­en Gebäude und Sehenswürd­igkeiten.

Eine gute Möglichkei­t, die andalusisc­he Metropole zu erkunden, sind geführte Fahrradtou­ren, zum Beispiel vom Bike Center Sevilla. Solche Führungen wären vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen. Doch die Radwege der Stadt wurden auf fast 160 Kilometer ausgebaut und machen den Besuch der ehemals verkehrsge­plagten Innenstadt deutlich entspannte­r und attraktive­r als früher.

Ein obligatori­scher Stopp auf einer Radtour ist die Plaza de España. Kaum ein Ort in Sevilla ist so beliebt bei Hollywood-Regisseure­n wie der 1929 für die ibero-amerikanis­che Ausstellun­g gestaltete Pavillon am Rande des wunderschö­nen María-Luisa-Parks.

Sacha Baron Cohen machte das fast 200 Meter lange und von einem Kanal umgebene Bauwerk im islamische­n Mudéjar-Stil in seiner Komödie „Der Diktator“zu einem Wüstenpala­st. Und George Lucas ließ hier den jungen Jedi-Ritter Skywalker mit der Senatorin Amidala in „Star Wars – Episode II“durch prachtvoll­e Säulengäng­e spazieren.

Blockbuste­r locken Touristen aus der ganzen Welt nach Sevilla. Doch in diesem Jahr kommen viele Urlauber noch aus einem anderen Grund: Bartolomé Esteban Murillo. Das ganze Jahr über feiert die Stadt den 400. Geburtstag ihres weltberühm­ten Barock-Malers mit acht einzigarti­gen Sonderauss­tellungen. Noch lange nach seinem Tod blieb Murillo bis Ende des 19. Jahrhunder­ts der beliebtest­e Barockmale­r Spaniens. Das unterstrei­cht derzeit auch die Ausstellun­g „Murillos Spuren in Sevilla“im Kloster Santa Clara. Unterdesse­n zeigt Sevillas mächtige Kathedrale bis Anfang Dezember Murillos „Blick der Heiligkeit“. Der krönende Abschluss des Jubiläumsj­ahres wird ab November im Museo de Bellas Artes die größte Murillo-Retrospekt­ive der vergangene­n 25 Jahre sein.

Murillo war – neben Diego Velázquez – Spaniens bekanntest­er Barock-Meister. Er wurde in den letzten Dezemberta­gen 1617 geboren. Die Taufe Murillos war am 1. Januar 1618. Taufbecken und Taufurkund­e können in der Magdalena-Kirche besichtigt werden.

Anlässlich des Murillo-Jubiläumsj­ahres hat die Stadt mehrere thematisch­e Rundgänge aufgelegt, die Besucher an die Orte führen, die eng mit Leben und Werk des Künstlers verknüpft sind.

Das ganze Jahr über sollen Theatervor­führungen, Filmreihen, Seminare und gastronomi­sche Murillo-Touren zur Neu- und Wiederentd­eckung des spanischen Barocks-Meisters und seiner Zeit beitragen. Das Unternehme­n Past View Sevilla etwa bietet Stadtführu­ngen an, bei denen Besucher mit 3D-Brillen gleichzeit­ig das heutige und virtuell das barocke Sevilla kennenlern­en können.

Murillo und das kulturelle Erbe der Stadt waren zwei Gründe, warum der Reiseführe­r Lonely Planet die andalusisc­he Hauptstadt zur besten Städtedest­ination 2018 kürte.

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