Rheinische Post

Eine Familie geht im Sommer auf Weltreise

Zwei Kinder, ein Wohnmobil und ein Ziel: Familie Maubach aus Wersten reist um die Welt. Los geht es in Berlin, das Ende ist offen.

- VON SIMONA MEIER

WERSTEN Den Alltag hinter sich lassen und ein Abenteuer wagen. Wovon viele träumen, nehmen Susanne (31) und Martin (36) Maubach in Angriff. Mit ihren Kindern Marlene (3) und Rosalie (1) starten sie im Sommer eine Weltreise. Die Rückkehr ist ungewiss, die Route nicht fest geplant.

„Wir fahren mit dem Wohnmobil zuerst nach Berlin“, sagt Susanne Maubach. Dort möchte sie ihre Schwester besuchen, dann soll es Richtung Italien gehen. Ideen für weitere Ziele der Open-end-Reise haben sie im Kopf: Frankreich, Spanien, Skandinavi­en und im Winter Asien, vielleicht die USA, Australien oder Neuseeland. „Zum 1. Juni ist unsere Wohnung gekündigt“, sagt Martin Maubach. Er arbeitet selbststän­dig als „Social Media Manager“. Das geht auch von unterwegs.

Seine Projekte wird er während der Reise bearbeiten und damit zum Familienei­nkommen beisteuern. „Es gibt viele solcher digitaler Nomaden“, sagt er. Kennengele­rnt hat das Paar einige bei seiner ersten Auszeit in Thailand. Anfang des Jahres verbrachte­n sie zwei Monate als Rucksackre­isende mit der Familie auf Koh Phangan. Ein erster Test. Beide wollen mehr Zeit gemeinsam mit der Familie verbringen und die Welt sehen. „Wir haben uns irgendwann gefragt, ob wir auch anders leben können“, sagt Martin Maubach. Seine Frau Susanne fragte er im Oktober 2017 in einem Drogeriema­rkt: „Willst du mit mir auf Weltreise gehen?“Susanne Maubach musste nicht lange überlegen, sie hatte Lust. Als Kinderkran­kenschwest­er ist sie in Elternzeit und bereit, zu etwas ganz Neuem. Die Planungen begannen sofort.

Mit kleinem Budget wollen sie zu- rechtkomme­n. Dass man unterwegs viel weniger braucht, zeigte die Zeit in Thailand. Jetzt lösen sie alles auf, verkaufen Hab und Gut, behalten nur Dinge, die ihnen persönlich am Herzen liegen. Der erste Haus- trödel hat schon stattgefun­den, ein zweiter soll folgen. Denn es gibt noch viele Dinge, von denen sich die Familie trennen möchte. Loslassen, weniger planen und flexibel bleiben, dazu gehört Mut und das Ganze ist auch mit etwas Chaos verbunden. Manche Möbel sind schon verkauft, was bislang in Schränken verstaut war, wird im Hausflohma­rkt präsentier­t.

Maubach muss außerdem für die Lkw-Führersche­inprüfung büffeln. „Den brauche ich für unser Wohnmobil“, sagt er. Acht Meter lang ist das Gefährt, in zwei Wochen soll es vor der Wohnung stehen. „Wir haben schon sehr oft Camping gemacht“, sagt Susanne Maubach. Im Wohnmobil waren sie noch nicht unterwegs. Manche Versicheru­ngen kündigt das Paar, neue für die Krankenabs­icherung kommen hinzu.

Bis es endlich losgeht, ist noch viel zu tun. Susanne Maubach berichtet darüber auf dem InstagramA­ccount der Familie. Unter „die.maubachs“kann man der Familie bei ihrem Abenteuer folgen. Demnächst kommt noch ein Blog im Internet hinzu unter www.unbekannt-verzogen.com.

Ein dreivierte­l Jahr Vorbereitu­ng benötigt die Familie. Zweifel spüren die beiden nicht: „Wenn man das will, bekommt man das hin“, ist sich Martin Maubach sicher. Und weil es Dinge gibt, an denen sie hängen, nimmt Susanne ihre Nähmaschin­e mit auf Reisen und Martin seine Ukulele.

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