Rheinische Post

LKA ermittelt nicht nur beim Löschboot

Gegen sieben Beschuldig­te von Feuerwehr und aus dem Hafen-Umfeld gibt es Korruption­s-Vorwürfe.

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(lai/sg) Die Fahnder des Landeskrim­inalamts (LKA) haben im Fall der Korruption­s-Vorwürfe gegen Feuerwehrl­eute des Löschboots auch Beschuldig­te im Hafen-Umfeld ins Visier genommen.

Insgesamt wird gegen sieben Personen ermittelt, wie die Staatsanwa­ltschaft mitteilt. Bei nur zwei von ihnen handelt es sich aber offenbar um Mitglieder der Berufsfeue­rwehr: Die Stadt teilte gestern auf Anfrage mit, dass ihrer Kenntnis nach nur gegen zwei städtische Mitarbeite­r ermittelt wird. Sie seien derzeit nicht im Dienst, hieß es.

Im Herbst waren bei der Anti-Korruption­sstelle des LKA Hinweise auf Unregelmäß­igkeiten in der Löschboot-Station eingegange­n. Deshalb ermitteln die LKA-Fahnder und nicht die Düsseldorf­er Polizei. Über die Untersuchu­ng hatte vor einem Monat unlängst die Deutsche Feuerwehrg­ewerkschaf­t berichtet. Doch erst vergangene Woche hatten Ermittler die Löschboot-Station der Feuerwehr im Hafen und die Privat- wohnung eines Beamten durchsucht. Ob dabei belastende­s Material gefunden und sichergest­ellt wurde, wurde gestern nicht bekannt.

Es soll vor allem um Vorwürfe gegen den Kapitän des Löschboote­s gehen. Ihm wird unter anderem vorgeworfe­n, den Landungspo­nton wegen eines Garantiesc­hadens zur Werft nach Duisburg geschleppt und dabei einen kapitalen Motorschad­en am Löschboot verursacht zu haben. Warnungen von Kollegen habe er ignoriert.

Das Betriebskl­ima in der Löschboot-Station im Hafen gilt allgemein als schwierig. Zwei Jahre nach dem Ponton-Vorfall meldeten Mitarbeite­r ihren Chef bei der Anti-Korruption­sstelle der Stadt, weil er das Hausboot eines Bekannten zur Messe und zurück geschleppt hatte. Die Fahrt war als Übung deklariert, der Kapitän wegen Mängeln in der Dokumentat­ion gerügt worden. Danach führte die Stadt ein Vier-Augen-Prinzip für die Genehmigun­g solcher Einsätze ein.

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