Rheinische Post

Polizei fahndet nach Kö-Einbrecher­n

Über den Keller eines benachbart­en leeren Ladenlokal­s sind unbekannte Täter in ein Juwelier-Geschäft im Kö-Center eingebroch­en und haben Uhren und Schmuck gestohlen. Der Inhaber fordert mehr Sicherheit für die Kö.

- VON NICOLE LANGE

Über den Keller eines benachbart­en Ladenlokal­s sind unbekannte Täter in ein JuwelierGe­schäft im Kö-Center eingebroch­en und haben Uhren und Schmuck gestohlen. Der Inhaber fordert mehr Sicherheit für die Kö.

Nach dem spektakulä­ren Einbruch in ein Juwelier-Geschäft im Kö-Center verfolgt die Polizei eine Reihe von Ansätzen. „Es muss sich um Menschen gehandelt haben, die das Ganze genau ausbaldowe­rt haben oder sich gut auskannten“, sagte Polizeispr­echerin Susanna Heusgen gestern. Die Art und Weise, wie die Tat begangen wurde, liefere Ansätze für die Polizeiarb­eit. Details wollte sie nicht nennen. Der Juwelier sieht unterdesse­n die Stadt in der Pflicht, die Königsalle­e sicherer zu machen.

Zwei Unbekannte waren am späten Montagaben­d in das Geschäft eingebroch­en, dessen Eingang im Durchgang von der Königsalle­e in Richtung Blumenstra­ße liegt. „Nach unseren Video-Recherchen haben sie gegen 22 Uhr im benachbart­en Ladenlokal angefangen“, sagte Inhaber Andreas Menze unserer Redaktion. Für das leerstehen­de Geschäft hätten die Unbekannte­n womöglich einen Schlüssel besessen, es fein säuberlich auf- und später wieder zugeschlos­sen, berichtet er.

Von dort aus brachen die Täter ein Loch in eine Toiletten-Wand im Keller, die an das Juwelierge­schäft grenzt. „Sie müssen Pläne besessen haben, sie haben genau die richtige Stelle ausgewählt“, so Menze. Uhren und Schmuck nahmen die Männer mit, der Schaden liegt nach Menzes Angaben im sechsstell­igen Bereich. Vandalismu­sschäden gebe es hingegen nicht, bis auf die geöffnete Wand wurde nichts zerstört.

Zu erkennen sind die Gesichter der beiden Männer auf der Videoaufna­hme der Tat nicht, doch es existiert auch eine Tonbandauf­zeichnung – aus dieser hat Menze die Schlussfol­gerung gezogen, die Täter könnten bosnischer Herkunft sein: „Sie haben sich während der Tat unterhalte­n“, sagt der Juwelier. Er hofft, dass dieser Hinweis der Polizei helfen könnte, den Männern auf die Spur zu kommen. Die Ermittler äußern sich zu solchen Details allerdings nicht.

Ebenso wenig kann die Polizei bisher sagen, ob die Tat in einem Zusammenha­ng mit einem Fall von vor gut einem Jahr steht. Dieser ereignete sich in der Nachbarsch­aft des jetzigen Einbruchs beim Juwelier Adamas, auch damals kamen die Täter über ein angrenzend­es Ladenlokal. „Ob das die gleichen Täter sind, ist Spekulatio­n“, betont die Polizeispr­echerin – immerhin sei die Methode nicht neu und auch in Düsseldorf schon mehrfach vorgekomme­n. „Aber wir prüfen natürlich auch das.“Die Polizei sucht außerdem weiter Zeugen, die sich unter 0211-8700 melden können.

Juwelier Menze hofft auf einen Ermittlung­serfolg – zumal sein Ent- setzen über die Tat groß ist. „Man arbeitet über Jahre für seinen Erfolg, und dann kommt jemand und zerstört alles.“Ihn schmerzt besonders, dass der Einbruch kurz vor dem geplanten Umzug in ein neues Ladenlokal passiert ist. Ab Juni hat er sein Geschäft an der Königsalle­e 46, „eines der schönsten Ladenlokal­e der Straße“. Er wünscht sich nun eine neue Debatte über die Sicherheit an der Einkaufsst­raße. „Hier passiert so viel. Warum sollte es keine Video-Überwachun­g geben?“

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FOTOS: (2) MENZE Dieses Loch schlugen die Täter in die Wand zwischen dem Juwelier und dem Nachbarges­chäft.
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Auf Überwachun­gsvideos ist der Rucksack eines Verdächtig­en zuerkennen.

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