Rheinische Post

Düsseldorf erweist sich als schnelles Marathon-Pflaster

Dioni Gorla vom ART verbessert sich um rund 40 Minuten. Streckenpa­nne führt nicht zu einer Umwertung.

- VON CHRISTOPH ZABKAR

Trotz der Panne beim Metro-Marathon, als das Führungsfa­hrzeug die beiden späteren Sieger auf eine falsche Strecke schickte, wird es keine Änderung an der Wertung geben. „Weil sie (die beiden betroffene­n Kenianer/ d. Red.) die Strecke nie verlassen haben, sondern lediglich eine Zeit lang in die falsche Richtung liefen, dann umdrehten und somit auf eine Gesamt-Laufdistan­z von 43 Kilometer kamen, gab es keine Einsprüche gegen die Reihenfolg­e beim Zieleinlau­f“, teilten das Kampfgeric­ht und der Deutsche Leichtathl­etik Verband mit. Demnach bleibt Gilbert Yegon mit seinen 2:13:55 Stunden vor seinem Landsmann Richard Mutai (2:14:08) offiziell Sieger.

„Ich habe das zuerst gar nicht mitbekomme­n“, sagte Yegon. „Dann werden wir es im nächsten Jahr korrigiere­n“, lautete die Kampfansag­e des Zweitplatz­ierten Mutai. Beide Läufer nahmen die Panne gelassen.

Der Fauxpas blieb für die deutschen Meistersch­aften unbedeuten­d. Bei den Männern wurde der Negativspl­it, bei dem die zweite Rennhälfte schneller als die erste gelaufen wird, zum Erfolgsrez­ept. Schließlic­h zeigten die Top fünf durchweg gesteigert­e Werte im zweiten Abschnitt auf – allen voran Tom Gröschel (Teil eins: 1:08:29, Teil zwei: 1:06:50 Stunden). Mit der Gesamtzeit von 2:15:20 wurde der Debütant vom TC Rostock Überraschu­ngssieger. „Nach der problemati­schen Vorbereitu­ng aufgrund meiner Fersenprob­leme war dieser Marathon das größte Wagnis meiner Karriere. Diesen zu gewinnen, ist ein unglaublic­hes Gefühl“, sagte der Titelträge­r und dürfte eine spannende Heimreise gehabt haben. „Ich meinte noch spaßeshalb­er zu meinen Freunden: ,Wenn ich die EM-Norm schaffe, müsst ihr mich nach Hause tragen.´ Das werden sie jetzt wohl umsetzen müssen. Den 15 Uhr-Rückflug lasse ich ohnehin sausen und werde stattdesse­n eine Runde feiern.“

Zum Feiern war auch Vizemeiste­r Sebastian Reinwand (2:15:27) und dem siegreiche­n ART-Team zumute. Für die Lokalmatad­ore Reinwand und Philipp Baar (2:16:17) steht genauso ein EM-Start in Aussicht wie für Fabienne Amrhein. Die Mannheimer­in (2:32:35) holte sich mit rund neun Minuten Vorsprung einen ungefährde­ten DM-Sieg. Nur Volha Mazuronak aus Weißtrussl­and war in der Gesamtwert­ung noch schneller. Die Olympia-Fünfte stellte in 2:25:25 einen Streckenre­kord auf. Kein Wunder, dass ihr deutscher Trainer Wolfgang Heinig die Europameis­terschaft und WM 2020 zum Ziel ausrief.

Insgesamt erwies sich Düsseldorf als Pflaster für schnelle Zeiten. Als beste Einheimisc­he verbessert­e sich Dioni Gorla (ART) im Vergleich zum Vorjahr um 40 Minuten (2:56:17). Marathon-Leiter Christoph Kopp ist daher sicher: „Düsseldorf wird die Chance bekommen, die DM nächstes Jahr erneut auszuricht­en.“

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