Verliebt in einen Immobilienhai
In „Ausgerechnet Sylt“zeigt das ZDF eine Liebesgeschichte mit Hindernissen auf der Urlaubsinsel.
BERLIN (dpa) „Immobilienhaie zu Fischmehl“lautet das Motto von Gentrifizierung-Gegnern auf der Luxusferieninsel Sylt, wo sich normalverdienende Einheimische kaum noch eine Wohnung leisten können. Wortführerin der jüngeren Leute, die auf der Straße mit Bannern und Parolen dem Ausverkauf ihres nordfriesischen Eilands die Stirn bieten, ist die Rettungsschwimmerin Bente Groot (Katja Studt). Die Enddreißigerin lebt in einem jener ererbten Reetdachhäuser, die immer wieder klotzigen, teils auf Alt getrimmten Anlagen weichen müssen.
Wie sich die selbstbewusste Single-Frau ausgerechnet – und natürlich unwissentlich – in einen solchen Immobilienhai (Fabian Busch) verguckt, der sich überdies als alter Bekannter entpuppt, davon erzählt die ZDF-Komödie „Ausgerechnet Sylt“. Obwohl die Liebesgeschichte mit Hindernissen nicht besonders originell erscheint und ihr Ausgang doch sehr vorhersehbar ist, darf man doch einiges Vergnügen daran finden. Das liegt vor allem an erfrischenden Darstellern und den oft witzig-frechen Dialogen.
Den geschiedenen, international tätigen Architekten Kevin verschlägt es samt dauernörgelnder TeenagerTochter (Paula Hartmann) zum Urlaub nach Sylt. Dort soll er im Auftrag seiner Firma für einen wichtigen Deal sorgen: den Verkaufsab- schluss für das letzte Haus, das noch fehlt, damit an der Stelle große Ferienapartments entstehen können. Dabei handelt es sich natürlich um Bentes Heim – die den den Mann vom Festland zu Beginn des Films erst einmal aus den rauen Nordseewellen rettet. Um dann überrascht festzustellen, dass er jener Kevin aus Chemnitz ist, der einst ein Jahr lang in ihre Klasse gegangen war und der sich unglücklich in sie verliebt hatte.
Nun sucht Kevin, um seinem Jobziel näherzukommen, erneut den Kontakt zur Sylterin. Er behauptet, in ihrem Haus niste der Schwamm – und rät zum Verkauf. Doch aus Lügen entwickeln sich wahre Gefühle. Man landet im Bett, ohne dass Kevin seine Immobilien-Pläne preisgegeben hat. Mit bitteren Enttäuschungen vorm Happy End ist deshalb zu rechnen.