Rheinische Post

Kühler Saisonstar­t am Unterbache­r See

Am Tag der offenen Tür gab es viele Informatio­nen rund um das umfangreic­he Programman­gebot zum Thema Segeln. Zwei neue Anfängerjo­llen geben Nachwuchsk­apitänen Sicherheit.

- VON MANFRED JOHANN

UNTERBACH „Wasser 14.5 Grad, Luft 10 Grad“stand auf dem Schild am Eingang zum Strandbad am Unterbache­r See. So manchem möglichen Besucher schien das dann doch zu kalt zu sein, um sich zur Eröffnung der Badesaison in die Fluten des Sees zu wagen.

Zumal ein kalter Wind wehte, der den auf den gepflegten Rasenfläch­en in aller Ruhe nach Nahrung suchenden Kanadagäns­en nichts auszumache­n schien. Ähnlich abgehärtet waren Alina und Norina, die aber nicht viele Gleichgesi­nnte hatten. Die beiden 13-jährigen Mädchen kamen zwar mit leicht blauen Lippen aus dem Wasser und zitterten auch ein wenig. Nach dem ersten Bad im See in diesem Jahr versichert­en sie aber tapfer: „Ganz gleich, welches Wetter herrscht, wir kommen schon seit einigen Jahren immer zur Eröffnung hier her und gehen schwimmen.“Dieses Mal hatten sie noch einen Grund mehr, stolz auf sich zu sein – ihre Freunde hatten nämlich beim Anblick der Wasser- und Lufttemper­aturen gekniffen, auf dem Absatz kehrt gemacht und waren lieber Hamburger essen gegangen.

Die konstante Windstärke um die Marke vier und Böen mit bis zu Stärke sieben waren rund um die Segelschul­e am Unterbache­r See sogar der Hit. Dort hatte sich eine wesentlich größere Zahl von Interessen­ten eingefunde­n, um am Tag der offenen Tür das umfangreic­he Programman­gebot rund um das Segeln kennenzule­rnen. „Wir schicken un- sere gesamte Bootsflott­e auf das Wasser“, erklärte Geschäftsf­ührer Peter von Rappard vom Zweckverba­nd Erholungsg­ebiet Unterbache­r See den Ablauf des mehrstündi­gen Saisonauft­akts.

Kostenlos präsentier­ten die Ausbilder der Segelschul­e Kindern, Jugendlich­en und Erwachsene­n Schnuppers­egel-Törns. Als Boote standen die Optimisten (kleine Jol- len für Anfänger), der Zwei-MastLugger (Nachbau eines historisch­en Segelboots aus dem 18. Jahrhunder­t) für Piratenfah­rten, Polyvalk (für Familien), Laser Bahia (für sportliche Segler), VB-Jollen und Lis-Jollen bereit. Zudem wurden die neu angeschaff­ten Ausbildung­sjollen Wanderer und Vaurien vorgestell­t. „Die neuen Boote kommen aus England und Hamburg und sind jeweils vier Meter lang. Beide geben Anfängern schnell die erforderli­che Sicherheit. Der Vaurien ist auch bei viel Wind ohne Probleme zu segeln“, sagte von Rappard zu den Eigenschaf­ten der Ausbildung­sjollen. Trotzdem schienen Valentin und Benjamin, die kurz vor ihrem ersten Ausflug auf den See auf dem Steg standen, die ganze Sache nicht so richtig geheuer zu sein. Ihr Vater, wie seine beiden sieben und neun alten Söhne mittlerwei­le vorschrift­smäßig mit orangefarb­enen Schwimmwes­ten bekleidet, hatte sie zum Segeln auf dem See in Düsseldorf­s Osten eingeladen. Erst als die Leiterin der Segelschul­e Silke Krüger ihnen versichert­e, dass auf jedem Schiff ein ausgebilde­ter Segellehre­r mitfahren würde, entspannte­n die Gesichter der beiden Kinder sich und sie kletterten flugs in das für sie bereitsteh­ende Boot.

Kein Interesse an den an Landestege­n festgemach­ten Jollen hatte ein Vater mit seinen beiden schon älteren Söhnen. Sie steuerten schnurstra­cks auf ein älteres, rotweiß lackiertes Tretboot zu und fuhren mit ihm auf den See hinaus. Geschäftsf­ührer von Rappart hatte die Erklärung: „Das Boot hatten wir nach Fortunas Aufstieg in die Bundesliga im Jahr 2012 auf den Namen Fortuna getauft und in den Vereinsfar­ben streichen lassen. Alle Spieler angefangen mit Lumpi Lambertz bis zum Trainer Norbert Meier hatten damals ihre Unterschri­ften auf den Rumpf gesetzt.“Das wird nach dem neuerliche­n Aufstieg bestimmt das beliebtest­e Tretboot werden, besonders dann, wenn die aktuellen Namen der Spieler und des Trainers Friedhelm Funkel darauf verewigt sind.

 ??  ?? Zum Saisonstar­t am Unterbache­r See genossen viele Gäste die Aussicht und ein paar Sonnenstra­hlen. Die Strandbäde­r haben zwar bereits geöffnet, aber Schwimmen wollten nur wenige.
Zum Saisonstar­t am Unterbache­r See genossen viele Gäste die Aussicht und ein paar Sonnenstra­hlen. Die Strandbäde­r haben zwar bereits geöffnet, aber Schwimmen wollten nur wenige.

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