Rheinische Post

Liebeschao­s vor Alpenkulis­se

Das Erste zeigt mit „Daheim in den Bergen“eine Familienfe­hde in idyllische­r Landschaft.

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BERLIN (dpa) Glückliche Kühe, saftige Wiesen und ein paar Berge sind offenbar angesagt im Fernsehen. Nach dem – von den Quoten her – eher durchschni­ttlichen Start der Reihe „St. Josef am Berg“mit knapp vier Millionen und knapp 3,4 Millionen Zuschauern im Februar folgt nun, ebenfalls im Ersten, der Film „Daheim in den Bergen“. Ein weiterer Teil wird am 11. Mai gezeigt.

Im Zentrum des Geschehens steht der Streit zwischen zwei Bergbauern-Familien, den Leitners und den Hubers, die sich früher einmal gut verstanden haben. Bis zu dem Tag, als der Pferdether­apeut Sebastian Leitner (Walter Sittler) mit seinem damaligen Freund, dem Rinderzüch­ter Lorenz Huber (Max Herbrechte­r), kräftig gezecht hat. Direkt danach überfuhr Huber Leitners achtjährig­en behinderte­n Sohn, der bei dem tragischen Unfall starb. An dem Unglück ihrer Väter ist nicht nur die Familienfr­eundschaft, sondern auch die Liebe zwischen den Kindern, Florian Leitner (Matthi Faust) und Lisa Huber (Theresa Scholze), zerbrochen.

Jetzt kehrt die junge Anwältin Lisa aus München in ihre Allgäuer Heimat zurück, um eine Kanzlei zu eröffnen und sogleich vor Gericht die Weiden zurückzuho­len, die ihrer Familie einst von den Leitners aus Rache abgenommen worden waren. Derweil findet Lisas Schwester Marie (Catherine Bode) Florians Bruder, den eigentlich verhassten Georg (Thomas Unger), gar nicht mal so übel. Hinzu kommen überflüssi­gerweise noch die Geschichte­n von Gästen des Leitnersch­en Ferienhofe­s, darunter die traumatisi­erte Tochter von Alexander (Johann von Bülow), der sich in die Privatdete­ktivin (Rike Schmid) verliebt, die seine hartherzig­e Gattin (Alma Leiberg) auf ihn angesetzt hat.

Das Publikum bekommt vertraute Kost: Zu sehen sind drei Handlungss­tränge mit gehörigem Tohuwabohu, wie es oft in solchen TV- Filmen der Fall ist. Auch hier gibt es nahezu alles, was offenbar zu einer solchen Alpensaga gehören muss: tiefgrüne Wiesen, glutroter Abendhimme­l, klappernde Störche, tränengefü­llte Augen, bedeutungs­schwangere Dialoge wie „Rache führt zu noch mehr Unglück“– und über allem thront das glitzernde Märchensch­loss Neuschwans­tein.

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Aus Freunden wurden Feinde: Sebastian Leitner (Walter Sittler, l.) kann Lorenz Huber (Max Herbrechte­r) den Unfalltod seines Sohnes nicht verzeihen.

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