Rheinische Post

Schulbau: CDU kritisiert Millionenv­erlust

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(arl) Der Stadtrat hat gestern wie erwartet das viele Millionen teure Paket für den Schulbau verabschie­det – die Finanzieru­ng des AlbrechtDü­rer-Kollegs sorgt aber weiter für Ärger. Wie berichtet, muss die Stadt 4,5 Millionen Euro an Grunderwer­bssteuer entrichten, weil man den Bau von einer Tochter kauft.

Die CDU-Opposition kritisiert, dass diese Ausgabe nur auf Versäumnis­se der Stadtverwa­ltung zurückzufü­hren ist. „Das ist ein hand- werklicher Fehler von Oberbürger­meister Thomas Geisel“, sagt Fraktionsv­ize Andreas Hartnigk. Er kritisiert, dass keine Projektges­ellschaft für die mit 69 Millionen Euro größte Schulbauma­ßnahme gegründet wurde. Dadurch hätte sich nach Ansicht der CDU die Steuer vermeiden lassen – in der Privatwirt­schaft ist eine solche Konstrukti­on gängig. „Dieses Geld hätte die Stadt besser investiere­n können“, meint Hartnigk.

Trotzdem stimmte aber auch die CDU dem Kauf im nichtöffen­tlichen Teil der Ratssitzun­g zu. Denn dass die Stadt das Gebäude von ihrer Immobilien­tochter IDR kauft, befürworte­t grundsätzl­ich auch die Opposition. Die Alternativ­e wäre ein langfristi­ger Mietvertra­g gewesen – mit dem sich die Steuer ebenfalls hätte einsparen lassen. Das wollten aber weder das Ampel-Bündnis aus SPD, Grünen und FDP noch die Union. Denn durch ein solches Mo- dell wären langfristi­ge Schulden in Nebenhaush­alte versteckt worden – das haben Liberale und Grüne ausgeschlo­ssen. Das Geld für den Kauf kommt aus dem Kanal-Deal: Die Stadt hatte einem Tochterbet­rieb das Kanalnetz übertragen und dafür 599 Millionen Euro erhalten.

Der Rat bewilligt auch das Geld für den Kauf diverser weiterer Schulbauma­ßnahmen. Zwölf Projekte werden für insgesamt 156 Millionen Euro gekauft.

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