Brunnenstraße feiert den Frühling
Veranstalter will Einnahmen an seine alte Grundschule in Tunesien spenden.
BILK (stt) Das „Bilker Wohnzimmer“hatte zum Frühlingsfest eingeladen. Mit Kaffee, Kuchen, kühlen Getränken und Live-Musik wurde am Maifeiertag bei Wohnzimmeratmosphäre gequatscht, getrunken und gegessen. Der Veranstalter und Inhaber des Cafés „Süße Erinnerung“, Aki Chabeeni, stellte beim Fest einen guten Zweck in den Vordergrund. Der Tagesgewinn sollte an seine alte Grundschule in Tunesien gehen. Damit soll der Neubau von Sanitäreinrichtungen in der Schule unterstützt werden. „Der erste Mai ist ja der Tag der Arbeit. Oft geht es dabei um Negatives“, so Chabeeni. Er wollte mit dem Fest genau das Gegenteil erreichen. Eine Gelegenheit, Freunde zu treffen, neue zu finden, eine Chance zum Austausch, gerne auch interkulturell: „Bei uns sind Deutsch und Englisch Standard. Natürlich haben wir auch unsere Stammkunden, aber darum geht es heute in erster Linie nicht.“
Das Konzept ging auf. Schon um 14 Uhr, nach den ersten drei Stunden, waren mehr als hundert Gäste gekommen. Manche schauten nur mal kurz vorbei, andere blieben. Auf Stühlen, Sesseln, Bierkästen oder hockten sich einfach auf die Bordsteinkante, die Leute machten es sich bequem und genossen die Sonne, die sich gerade durch die Wolken kämpfte. Wie Kerstin Herrdecke und Marisa Kaiser. Sie erfuhren im Internet von der Veranstaltung, und weil Marisa selbst in der Nähe wohnt, beschlossen sie vorbeizuschauen. Die beiden saßen in einer kleinen Sitzgruppe in einer Parkbucht. „Es kommt richtiges Urlaubsfeeling auf“, so Kaiser.
Mit dabei war auch das MetropolKino mit einem Popcornstand und ein neues Projekt von Chaabeni. „Petit frère“, der kleine Bruder diente als Kaffeebar am Bürgersteig. Der ehemalige Lavendeltransporter aus der Provence soll in Zukunft kleine Unternehmen unterstützen, indem er ihre Produkte mitnimmt – nach Amsterdam, Kopenhagen oder auch Barcelona.