Rheinische Post

JC 71 – trotz Tabellenfü­hrung nur Außenseite­r

- VON TINO HERMANNS

Wenn ein Tabellenfü­hrer gegen einen Favoriten antritt, ist Spannung garantiert. Judo-Trainer Peter Schlatter, Coach des nach dem ersten Kampftag der Judo-Damenbunde­sliga aktuellen Tabellenfü­hrers Judoclub 71 (JC71), ist vor dem anstehende­n Kampf seiner Damen in der ersten Bundesliga beim JC Bottrop (5. Mai) anderer Meinung. „Bottrop ist klarer Favorit auf Platz eins in der Gruppe Nord. Das ist das stärkste Team. Wir haben nur eine Außenseite­rchance zu gewinnen, wenn wir in Bestbesetz­ung kämpfen können“, erläutert der Aufsteiger­Trainer Schlatter.

Zu dumm, dass Spitzenrei­terTrainer Schlatter nicht auf alle seine Top-Kämpferinn­en zurückgrei­fen kann. Die fünf Ukrainerin­nen im JC71-Team sind für ihr Heimatland internatio­nal im Einsatz. Die Niederländ­erin Mandy Tjokroatmo war fest eingeplant, musste aber kurzfristi­g absagen, weil sie Polizistin ist und Dienst schieben muss. „Das ist ein herber Verlust“, so Schlatter. Ariana Peric (Armverletz­ung) und Mareike Reddig (Kreuzbandr­iss) sind verletzt. „Mareike fällt sogar für die gesamte Saison aus“, verrät Schlatter. So werden Mira Ulrich, Miranda Wolfslag, Anja Fischer. Lena Ordelheide, Lea Folkerts, Luisa Thyssen, Mayan Schwarze, Delia Grigo, Annkathrin Schwarm und Sandra Dammitz in Bottrop antreten und versuchen, die Favoriten zu ärgern.

Kurios ist die Situation mit Bottrops Judoka Nora Bannenberg. Im Frühling 2018 machte JC-Trainer Jens Kaiser die 19-Jährige zur Deutschen Meisterin für Düsseldorf. „Nora ist bei uns im Verein, kämpft in der Bundesliga aber für Bottrop. Sie hatte dort schon frühzeitig zugesagt. Ich denke aber, dass sie im Vertrag stehen hat, dass sie nicht gegen uns kämpfen darf“, erläutert Schlatter. „Ich glaube auch, dass Bottrop im Heimkampf alles auffahren wird, was sie haben. Das wird für uns ein ganz heißer Riemen. Es sollte mich wundern, wenn wir nach dem zweiten Kampftag noch Tabellenfü­hrer sind.“

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