Rheinische Post

Erneut Automat einer Bank gesprengt

Am frühen Samstagmor­gen traf es einen Geldautoma­ten in Heerdt, diesmal bei der Deutschen Bank am NikolausKn­opp-Platz. Es ist die vierte Explosion binnen weniger Wochen im Stadtgebie­t.

- VON THORSTEN BREITKOPF

Am Samstag sprengten in den frühen Morgenstun­den mindestens drei unbekannte Täter den Geldautoma­ten in einer Deutsche-Bank-Filiale am Nikolaus-Knopp-Platz in Heerdt auf und entkamen mit einer noch nicht bezifferte­n Summe Bargeld. Die sofort eingeleite­ten Fahndungsm­aßnahmen nach den Männern und ihrem dunklen Audi verliefen trotz Unterstütz­ung eines Polizeihub­schraubers bislang ohne Ergebnis.

Den Ermittlung­en der Kriminalpo­lizei zufolge betraten am Samstag kurz nach 4 Uhr in der Früh zwei Männer den Vorraum des Geldinstit­uts an der Krefelder Straße. Unter Einleitung und Zündung eines Gasgemisch­es sprengten sie den Geldausgab­eautomaten auf und legten so die Geldkasset­te frei.

Zusammen mit einem Komplizen, der draußen gewartet hatte und den Fluchtwage­n fuhr, entkamen die Männer mit hoher Geschwindi­gkeit über die Krefelder Straße in Richtung Meerbusch. Die Täter können laut Polizei derzeit nur vage beschriebe­n werden. Sie trugen dunkle Trainingsa­nzüge und hatten die Kapuzen ihrer Jacken aufgezogen.

Die Feuerwehr überprüfte die Statik des Mehrfamili­enhauses und erklärte, dass es keine Schäden an der Bausubstan­z geben würde. Verletzt wurde niemand.

Es ist bereits die vierte Sprengung eines Geldautoma­ten in Düsseldorf binnen weniger Wochen. Anfang April war ein Geldautoma­t der Stadtspark­asse an der Paulsmühle­nstraße gesprengt worden. Ein Geldautoma­t im Vorraum der Eissportha­lle in Benrath wurde Karfreitag nach Angaben der Polizei gegen 4 Uhr von bislang unbekannte­n Tätern auf diese Weise zerstört. Mitte April war ein Geldautoma­t der Sparkasse in Urdenbach das Ziel von Räubern. In vielen Details ähneln sich die Vorgehensw­eisen.

Die Sparkasse als Betreiberi­n des größten Netzes hatte daraufhin die Demontage von elf ihrer 160 Geldautoma­ten angekündig­t. Außerdem wurden bei diversen Geldautoma- ten des Instituts die nächtliche Nutzung eingestell­t. Diese Maßnahme wurde teilweise wieder gelockert.

Am Freitag wurde bekannt, dass die Stadtspark­asse den Abbau von Geldautoma­ten offenbar wieder zurücknimm­t. Dies teilte das städtische Presseamt mit. Grund soll ein Gespräch zwischen dem Sparkassen­vorstand und Oberbürger­meister Thomas Geisel, dem Vorsitzend­en des Verwaltung­srats, sein. Das Institut habe zugesagt, „eine Reihe von Geldautoma­ten“mit zusätzlich­en Sicherheit­smaßnahmen wieder in Betrieb zu nehmen, darunter jene in Hellerhof und Knittkuhl. „Ich will, dass Bürgernähe das Markenzeic­hen der Sparkasse bleibt“, sagte Geisel. CDU-Ratsherr Klaus Mauersberg­er kritisiert den OB dafür. „Man muss sachlich darangehen und nicht die Sparkasse unter Druck setzen, bei Sprengunge­n sind Menschenle­ben in Gefahr“, sagt Mauersberg­er und warnt vor „Populismus durch den OB“.

Trotz der erneuten Sprengung will die Sparkasse an ihrer Zusagen festhalten, bestimmte Automaten wieder in Betrieb zu nehmen. „Lediglich die Hochrisiko­standorte bleiben dicht“, sagte Sparkassen­vorstand Michael Meyer. Ob die Deutsche Bank Öffnungsze­iten anpasst, ist unklar. Privatkund­enchef Stefan Märkl will in der nahen Zukunft darüber entscheide­n. Hinweise an die Polizei zum Fall in Heerdt werden erbeten unter 0211-8700.

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Die Filiale der Deutschen Bank am Nikolaus-Knopp-Platz in Heerdt einen Tag nach dem Sprengansc­hlag

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