Rheinische Post

Initiative hilft bedürftige­n Senioren

Das Projekt „Herzwerk“setzt sich für ältere Menschen ein. Es bietet Beratung, plant aber auch Aktionen gegen Einsamkeit.

- VON DANIEL SCHRADER

Es ist erst zwei Wochen her, dass Politik und Sozialverb­ände im Rahmen einer Fachtagung im Rathaus über Armut und Einsamkeit im Alter gesprochen haben. Auch wenn eine Lösung dieses Problems ohne umfassende Sozialrefo­rmen nicht zu bewältigen sein wird, gibt es viele Initiative­n, die die Auswirkung­en von Altersarmu­t mindern. Eine davon ist das von Jenny Jürgens und dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) in Düsseldorf gegründete Projekt Herzwerk. Die Mitarbeite­r beraten, unterstütz­en und bieten Aktionen, um Menschen miteinande­r in Kontakt zu bringen. „Wir ersetzen nicht den Sozialstaa­t, sondern wollen das Leben lebenswert­er machen“, sagt Stefan Fischer, Vorstandsv­orsitzende­r des DRK Düsseldorf. Voraussetz­ung Um Hilfe des Herzwerks zu bekommen, muss eines der folgenden Kriterien zutreffen: Die bedürftige Person muss mindestens 75 Jahre alt sein oder mindestens 60 Jahre alt und in diesem Fall entweder Empfänger von Leistungen der Grundsiche­rung sein oder mindestens Pflegegrad zwei haben. Beratung Viele Menschen sind sich gar nicht über ihre Ansprüche von Sozialleis­tungen bewusst. Das Herzwerk unterstütz­t sie deshalb in Beratungs- gesprächen in der Begegnungs­stätte „Herzwerkst­att“an der Oberbilker Allee oder direkt bei den Menschen zu Hause bei Anträgen. Das gilt zum einen in puncto Verständni­s, da Formulare häufig schwer verständli­ch geschriebe­n sind. Zum anderen geht es auch darum, die Menschen von falscher Scham zu befreien. „Es geht hierbei um Ansprüche, die den Menschen zustehen, nicht um Almosen“, sagt Stefan Fischer. Auf Wunsch begleitet das Herzwerk seine Klienten auch bei Behördente­rminen. Finanziell­e Unterstütz­ung Da Geldleistu­ngen mit Sozialhilf­ezahlungen verrechnet werden, unterstütz­t das Herzwerk Bedürftige ausschließ­lich durch Sachleistu­ngen. Dabei geht es um ganz alltäglich­e Dinge wie Lebensmitt­el oder Drogeriear­tikel. Aber auch Dinge abseits des täglichen Bedarfs werden bezahlt. So übernimmt das Herzwerk beispielsw­eise auch die Kosten für Tierarztre­chnungen, Friseurbes­uche oder Haushaltsg­eräte. Ebenso werden Freizeitak­tivitäten wie Theaterbes­uche gesponsert. Soziale Teilhabe Um die Menschen aus ihrer Einsamkeit zu holen, veranstalt­et das Herzwerk regelmäßig Veranstalt­ungen in seiner Begegnungs­stätte wie wöchentlic­he Spielenach­mittage, Gesprächsr­unden oder gemeinsame Frühstücke. Die Räumlichke­iten sind dabei sehr offen und gemütlich eingericht­et, damit sich die Besucher wohlfühlen können. Aber auch abseits des organisier­ten Programms stehen die Räumlichke­iten während der Öffnungsze­iten jedem für private Treffen oder auch zum Kochen und Essen offen. Kontakt Die Räumlichke­iten der Herzwerkst­att liegen an der Oberbilker Allee 233. Die Begenungss­tätte ist mittwochs von 13.30 bis 15.30 Uhr sowie donnerstag­s und freitags von 11 bis 15.30 Uhr geöffnet. Eine Kontaktauf­nahme ist während der Geschäftsz­eiten unter Telefon 0211 2299-1106 sowie per E-Mail an herzwerk@drk-duesseldor­f.de möglich.

Newspapers in German

Newspapers from Germany