Initiative hilft bedürftigen Senioren
Das Projekt „Herzwerk“setzt sich für ältere Menschen ein. Es bietet Beratung, plant aber auch Aktionen gegen Einsamkeit.
Es ist erst zwei Wochen her, dass Politik und Sozialverbände im Rahmen einer Fachtagung im Rathaus über Armut und Einsamkeit im Alter gesprochen haben. Auch wenn eine Lösung dieses Problems ohne umfassende Sozialreformen nicht zu bewältigen sein wird, gibt es viele Initiativen, die die Auswirkungen von Altersarmut mindern. Eine davon ist das von Jenny Jürgens und dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) in Düsseldorf gegründete Projekt Herzwerk. Die Mitarbeiter beraten, unterstützen und bieten Aktionen, um Menschen miteinander in Kontakt zu bringen. „Wir ersetzen nicht den Sozialstaat, sondern wollen das Leben lebenswerter machen“, sagt Stefan Fischer, Vorstandsvorsitzender des DRK Düsseldorf. Voraussetzung Um Hilfe des Herzwerks zu bekommen, muss eines der folgenden Kriterien zutreffen: Die bedürftige Person muss mindestens 75 Jahre alt sein oder mindestens 60 Jahre alt und in diesem Fall entweder Empfänger von Leistungen der Grundsicherung sein oder mindestens Pflegegrad zwei haben. Beratung Viele Menschen sind sich gar nicht über ihre Ansprüche von Sozialleistungen bewusst. Das Herzwerk unterstützt sie deshalb in Beratungs- gesprächen in der Begegnungsstätte „Herzwerkstatt“an der Oberbilker Allee oder direkt bei den Menschen zu Hause bei Anträgen. Das gilt zum einen in puncto Verständnis, da Formulare häufig schwer verständlich geschrieben sind. Zum anderen geht es auch darum, die Menschen von falscher Scham zu befreien. „Es geht hierbei um Ansprüche, die den Menschen zustehen, nicht um Almosen“, sagt Stefan Fischer. Auf Wunsch begleitet das Herzwerk seine Klienten auch bei Behördenterminen. Finanzielle Unterstützung Da Geldleistungen mit Sozialhilfezahlungen verrechnet werden, unterstützt das Herzwerk Bedürftige ausschließlich durch Sachleistungen. Dabei geht es um ganz alltägliche Dinge wie Lebensmittel oder Drogerieartikel. Aber auch Dinge abseits des täglichen Bedarfs werden bezahlt. So übernimmt das Herzwerk beispielsweise auch die Kosten für Tierarztrechnungen, Friseurbesuche oder Haushaltsgeräte. Ebenso werden Freizeitaktivitäten wie Theaterbesuche gesponsert. Soziale Teilhabe Um die Menschen aus ihrer Einsamkeit zu holen, veranstaltet das Herzwerk regelmäßig Veranstaltungen in seiner Begegnungsstätte wie wöchentliche Spielenachmittage, Gesprächsrunden oder gemeinsame Frühstücke. Die Räumlichkeiten sind dabei sehr offen und gemütlich eingerichtet, damit sich die Besucher wohlfühlen können. Aber auch abseits des organisierten Programms stehen die Räumlichkeiten während der Öffnungszeiten jedem für private Treffen oder auch zum Kochen und Essen offen. Kontakt Die Räumlichkeiten der Herzwerkstatt liegen an der Oberbilker Allee 233. Die Begenungsstätte ist mittwochs von 13.30 bis 15.30 Uhr sowie donnerstags und freitags von 11 bis 15.30 Uhr geöffnet. Eine Kontaktaufnahme ist während der Geschäftszeiten unter Telefon 0211 2299-1106 sowie per E-Mail an herzwerk@drk-duesseldorf.de möglich.