Mit Mülltüte auf die Joggingrunde
Der schwedische Trendsport Plogging verbindet Joggen mit Müllsammeln. Am Elbsee befreit die Laufgruppe des Wellness-Zentrums Vabali Spa das angrenzende Naturschutzgebiet vom Abfall.
Abstoppen, mit geradem Rücken in die Knie gehen, hinein mit der Plastikverpackung in die Mülltüte – und weiter geht es im Laufschritt. „Man kehrt ständig wieder in die Startposition zurück und trainiert zusätzliche Muskelgruppen“, erklärt Gerlind Nathow, Mitarbeiterin der Saunalandschaft Vabali Spa Düsseldorf, die Besonderheiten des Ploggings.
Die Sportart, deren Name sich aus den Worten „plocka upp“(schwedisch für „aufheben“) und Jogging zusammensetzt, soll körperliche Ertüchtigung mit einem nehmen Nahtow und ihre Kollegen wieder Tempo auf.
Auch diesmal gibt es auf dem Waldweg einiges zu entdecken: Ein beschmierter Farbeimer findet sich dort genauso wie ein Autospiegel und ein Ladekabel. „Je näher an der Autobahn wir uns bewegen, desto mehr Müll finden wir“, erzählt Sönke Schacht. Insgesamt fünf Kilometer lang ist die Laufstrecke an diesem Frühlingsnachmittag. „Beim ersten Mal sind wir in zwei Gruppen aufgeteilt eine Route von 6,5 Kilometern und eine von drei Kilometern abgelaufen“, sagt Schemensky. Allein sind die Plogger mit ihrem Umwelt-Engagement in dem Gebiet nicht. Auch die Werkstatt für angepasste Arbeit Düsseldorf kümmert sich um die Müll-Entsorgung, erklärt Schacht, der für künftige Plogging-Aktionen gerne auch die Verwaltung mit ins Boot holen würde.
Nach knapp einer Stunde ist die Truppe an den Startpunkt zurückgekehrt. Die Läufer versenken 15 vielfach gut gefüllte Müllsäcke in den großen Tonnen der Firma. Jetzt heißt es verschnaufen – und einen kräftigen Schluck aus der Wasserflasche nehmen. „Plogging ist schon anstrengend“, sagt Schemensky, „aber es macht auch super viel Spaß.“Unterwegs unterhalte man sich auch über die skurrilen Fundstücke und lerne die Umgebung kennen. „Und zudem“, betont Schemensky im Hinblick auf die körperlich Bewegungsabläufe mit Beugen, Aufheben, und Weiterlaufen, „entdeckt man, wieviel man eigentlich leisten kann.“