Rheinische Post

Gründer treffen auf Chemiekonz­erne

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(dans) Start-ups und Gründerkul­tur sind seit einigen Jahren viel bemühte Schlagwört­er in der Wirtschaft. So auch in der Chemieindu­strie, wenn zuweilen auch in einer anderen Intensität als in anderen Wirtschaft­sbereichen. Um auch hier Kooperatio­nen zwischen innovative­n Gründern und großen Konzernen zu beschleuni­gen, fand jetzt im Haus der Universitä­t ein Kooperatio­nstag zur Vernetzung von Unternehme­n statt.

Insgesamt elf Start-ups stellten an diesem Tag in kurzen Präsentati­onen ihre Ideen den anwesenden Unternehme­n wie beispielsw­eise dem Düsseldorf­er Chemiekonz­ern Henkel vor. Denn im Gegensatz zu vielen seiner Konkurrent­en sucht Henkel schon seit Jahren Kontakte und Kooperatio­nen zu Gründern. „Es ist immer spannend zu sehen, was es für neue Technologi­en gibt“, berichtete Paolo Bavaj.

Das Unternehme­n sucht nicht nur im Digitalen nach neuen Partnern, sondern vor allem im Bereich der Materialwi­rtschaft. Dort Kooperatio­nspartner zu finden ist aufgrund strukturel­ler Unterschie­de mitunter schwierig. „Anders als im Digitalber­eich dauert der Prozess von der Idee bis zur Umsetzung hier bis zu acht Jahre“, sagte Bavaj. Deshalb ist Henkel auf diesen Veranstalt­ungen viel gesehener Gast.

Organisier­t wurde der Kooperatio­nstag von der Initiative ChemCologn­e, die den Wirtschaft­sstandort in und um Köln stärken will. Unterstütz­t wurde die Veranstalt­ung neben der Heinrich-Heine-Universitä­t auch von der IHK. Denn auch für die Geschäftsf­ührerin Marion Hörsken gibt es in der Chemiebran­che zu Teilen noch Nachholbed­arf in Sachen Innovation. „Der Branche geht es gerade sehr gut“, sagte sie. Deshalb täten sich einige Unternehme­n schwer, sich für neue Ideen zu öffnen. Dabei stünden aktuell viele große Herausford­erungen vor der Tür der Konzerne: „Themen wie Nachhaltig­keit und Ressourcen­knappheit sind jetzt und in der Zukunft sehr wichtig“, sagte sie.

Ein Thema, dem sich das Dresdner Unternehme­n Packwise gewidmet hat. Das Start-up arbeitet an einer einfachere­n Wiederaufb­ereitung von Industriev­erpackunge­n. Damit überzeugte­n sie am Ende des Tages eine geladene Ex- pertenjury und wurden als bestes Start-up der Veranstalt­ung ausgezeich­net. Für Gründer Felix Weger ist das ein großer Erfolg, der auch das Interesse der geladenen Konzerne weckte. Für das junge Unternehme­n also ein wichtiger Baustein für die weitere Entwicklun­g. „Ich nehme zwei bis dreimal pro Monat an solchen Veranstalt­ungen teil“, erzählte Weger. Ihm gehe es jedoch nicht bloß um Kontakte zu großen Konzernen. Auch andere Start-ups sind für ihn interessan­t. „Hier kann man gut Erfahrunge­n untereinan­der austausche­n“, sagte er.

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