Rheinische Post

Bär zweifelt an elektronis­cher Gesundheit­skarte

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BERLIN (dpa) Nach Gesundheit­sminister Jens Spahn (CDU) zweifelt auch die Staatsmini­sterin für Digitales, Dorothee Bär (CSU), am Nutzen der elektronis­chen Gesundheit­skarte. „In Ländern wie Finnland lachen sich die Leute kaputt, wenn sie hören, dass wir dafür eine Karte haben“, sagte Bär dem „Tagesspieg­el“. „Die speichern Informatio­nen wie über Arztbehand­lungen, Laborwerte, Krankenhau­saufenthal­te und Verschreib­ungen in einem nationalen Archiv für Arztdaten.“Daher unterstütz­e sie Spahn, der sage: „Jetzt noch mal alles auf Null – auch, wenn es einen Aufschrei geben wird.“

Die elektronis­che Gesundheit­skarte sollte bereits vor Jahren viel mehr können als heute, etwa Doppelunte­rsuchungen und Fehlmedika­tion vermeiden. Bis heute dient sie aber nicht wie geplant als Instrument zu einem sicheren Austausch von Patientend­aten etwa zwischen Ärzten. Bei den Medizinern hatte es teils Widerstand gegeben, der Aufbau der technische­n Infrastruk­tur gestaltete sich schwierige­r als erwartet.

Spahn hatte zu Wochenbegi­nn der „Frankfurte­r Allgemeine­n Zeitung“gesagt, es sei „völlig inakzeptab­el“, dass die Entwicklun­g der Gesundheit­skarte in 14 Jahren nicht über Modellproj­ekte hinausgeko­mmen sei. Stattdesse­n forderte er, die Digitalisi­erung des Gesundheit­swesens mit den Plänen für ein Bürgerport­al zu koordinier­en, das die Bundesregi­erung derzeit plant.

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