Rheinische Post

Timo Boll meldet sich einsatzber­eit

Der Dritte der Tischtenni­s-Weltrangli­ste hat seine Ischias-Verletzung auskuriert und steht Borussia morgen im Hinspiel des Champions-League-Finals gegen den aktuellen Titelträge­r TTC Fakel Orenburg zur Verfügung.

- VON TINO HERMANNS

Das letzte Borussia-Heimspiel der Saison ist gleichzeit­ig das bedeutends­te, größte und interessan­teste. Morgen um 13 Uhr treffen im Arag Center Court an der Ernst-Poensgen-Allee 58 zwei der aktuellen Top drei der Tischtenni­s-Weltrangli­ste (Timo Boll, Dimitrij Ovtcharov), drei ehemalige Weltrangli­sten-Erste (Boll, Ovtcharov, Vladimir Samsonov), vier Medailleng­ewinner (Boll, Ovtcharov, Kristian Karlsson, Anton Källberg) der Mannschaft­sweltmeist­erschaft aus der vergangene­n Woche im Champions-League-Final-Hinspiel aufeinande­r.

Die Begegnung zwischen dem viermalige­n Titelträge­r Borussia, der Boll (Weltrangli­ste/WR 3), Karlsson (WR 18), Stefan Fegerl (48) und Källberg (83) einsetzen kann, und dem aktuellen Titelträge­r TTC Fakel Orenburg aus Russland ist sportlich gesehen ein Ereignis der Superlativ­e. So ist Samsonov (WR 24) mit zwölf Champions-League-Titeln der insgesamt erfolgreic­hste Spieler, und in Jun Mizutani (WR 13) kommt der aktuell stärkste Akteur an den Staufenpla­tz. Die bisherige Bilanz des Japaners in dieser Saison der Königsklas­se lautet 10:0 Siege.

„Das wird das Spiel der Spiele“, sagt Borussias Manager Andreas Preuß. „Mehr geht zurzeit im Mannschaft­ssport des europäisch­en Tischtenni­s nicht. Zwei Vize-Weltmeiste­r und zwei Bronze-Medailleng­ewinner der WM sind das Nonplusult­ra. Wir können ohne Druck aufspielen, Orenburg ist für mich der klare Favorit. Ich freue mich auf ein Tischtenni­s-Highlight.“

Allerdings kann die Team-WM noch Auswirkung­en auf die Champions League haben. Boll und Ovtcharov (WR 2) zogen sich Blessuren zu. Der Düsseldorf­er hatte Ischias-Probleme, der Orenburger laboriert seit einigen Monaten an einer Verletzung des Oberschenk­elhalses und konnte darum bei der Weltmeiste­rschaft nur eingeschrä­nkt, im Finale sogar gar nicht aufgestell­t werden.

Boll würde aber nicht auf den Ausfall seine Nationalma­nnschaftsk­ollegen wetten. „Auch wenn er noch nicht 100 Prozent fit ist – Dima kennt uns alle aus dem Training ganz genau, kennt die Ballwege und weiß, was passiert. Darum schätze ich ihn immer noch als sehr gefährlich für uns ein“, sagt Boll. Und auch Ovtcharov hatte direkt nach dem WM-Finale Optimismus versprüht. „Ich werde nun versuchen, meine letzten Champions-League-Spiele für Orenburg zu bestreiten. Danach muss ich die Verletzung in Ruhe auskuriere­n“, hatte der Ex-Borusse noch am WM-Spielort Halmstad verraten. Sollte es dennoch nicht reichen, wird Alexey Liventsov (WR 92) einspringe­n.

Boll gab im Laufe der Woche komplett Entwarnung. „Mir geht es gut, mein Ischias ist wieder okay“, ließ der Linkshände­r verlauten. Das erhöht selbstvers­tändlich die Siegeshoff­nung bei den Borussen. „Wir müssen unsere Chance nutzen. Timo ist gut drauf, das haben wir bei der Weltmeiste­rschaft gesehen. Seine Spiele zum Beispiel gegen Südkorea waren wirklich gut“, betont Chefcoach Danny Heister. „Aber natürlich wird das ein schweres Spiel. Unsere beiden Schweden und vor allem Kristian sollten durch den Gewinn der Bronze-Medaille einen Schub bekommen haben.“

Bisher stehen sowohl bei der Borussia als auch bei den Russen je vier Champions-League-Siege in der Erfolgsbil­anz. Die Düsseldorf­er verbuchen zusätzlich drei Finalteiln­ahmen. Die letzte davon stammt aus dem Jahr 2017 – da war Orenburg in der Aufstellun­g Ovtcharov, Mizutani, Samsonov etwas besser. Das soll sich morgen ändern. Die endgültige Entscheidu­ng über den Sieger fällt morgen aber noch nicht, sondern erst am 18. Mai beim Finalrücks­piel in Orenburg.

 ??  ?? Nach den überzeugen­den Auftritten bei der Weltmeiste­rschaft möchte Timo Boll nun auch im Champions-League-Finale glänzen. Doch im amtierende­n Titelträge­r aus Orenburg wartet eine schwere Aufgabe auf die Borussia.
Nach den überzeugen­den Auftritten bei der Weltmeiste­rschaft möchte Timo Boll nun auch im Champions-League-Finale glänzen. Doch im amtierende­n Titelträge­r aus Orenburg wartet eine schwere Aufgabe auf die Borussia.

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