Rheinische Post

„Wanderlust“in der Nationalga­lerie

Werke von Friedrich bis Renoir werden in einer Berliner Ausstellun­g gezeigt.

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BERLIN

(epd) Eine Sonderauss­tellung in der Alten Nationalga­lerie in Berlin widmet sich der „Wanderlust“. Die Schau spüre einem für die Kunst überrasche­nd zentralen Thema nach, das sich durch die Malerei des gesamten 19. Jahrhunder­ts bis hin zur klassische­n Moderne ziehe, hieß es aus den Staatliche­n Museen zu Berlin. Gezeigt werden 120 Exponate, darunter erstrangig­e Leihgaben aus europäisch­en und amerikanis­chen Museen sowie Werke aus der eigenen Sammlung. Gestern wurde die Ausstellun­g für das Publikum geöffnet.

Thematisch ist die Ausstellun­g in die Kapitel „Entdeckung der Natur“, „Lebensreis­e“, „Künstlerwa­nderung“, „Spaziergän­ge“, „Sehnsuchts­land Italien“und „Wander- landschaft­en nördlich der Alpen“unterteilt. Zu sehen sind Werke von „Caspar David Friedrich bis Auguste Renoir“. Ausgangspu­nkt ist Caspar David Friedrichs berühmtes Gemälde „Wanderer über dem Nebelmeer“von 1817, eine Leihgabe der Hamburger Kunsthalle.

Die Exponate, darunter Bilder von Carl Blechen, Karl Friedrich Schinkel, Richard Wilson, Christen Købke, Gustave Courbet, Iwan Kramskoi, Ferdinand Hodler, Emil Nolde, Ernst Ludwig Kirchner, Otto Dix und Ernst Barlach verdeutlic­hten, „wie wirkmächti­g und fruchtbar das Motiv des Wanderns nicht nur in Deutschlan­d, sondern von Frankreich, Großbritan­nien über Dänemark und Norwegen bis nach Russland war“, heißt es.

Mit der Parole „Zurück zur Natur!“des französisc­hsprachige­n Schriftste­llers und Philosophe­n Jean Jacques Rousseau (1712-1778) und Goethes Sturm-und-DrangDicht­ung sei das Wandern um 1800 herum zum Ausdruck eines modernen Lebensgefü­hls geworden, heißt es weiter.

Angesichts der rasanten gesellscha­ftlichen Umbrüche seit der Französisc­hen Revolution habe sich in einer Gegenbeweg­ung eine neue Form der entschleun­igten Selbstund Welterkenn­tnis entwickelt, die bis heute nachwirke. Künstler aller Genres habe es seitdem immer wieder hinausgetr­ieben, um die Natur zu erobern. Hier könne der Mensch, so hieß es in historisch­en Zeugnissen, zu sich kommen.

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