Rheinische Post

Verdi will verkaufsof­fenen Sonntag in Bilk verhindern.

Auch das neue Gesetz zur Ladenöffnu­ng hält die Gewerkscha­ft nicht auf. Verdi ist gegen einen verkaufsof­fenen Sonntag in Bilk und Unterbilk. Acht Tage hat der Handelsver­band bei der Stadt beantragt.

- VON THORSTEN BREITKOPF

Nach der Neuregelun­g in Sachen verkaufsof­fene Sonntage geht der Kampf darum weiter. Ein kurzer Überblick über die aktuelle Gemengelag­e: Was sagt Verdi? Verdi sagt, dass die rechtliche­n Gegebenhei­ten für einen Verkaufsso­nntag am 1. Juli nicht gegeben sind und begründet das mit einem mehrseitig­en Papier. „Unabhängig davon, dass die rechtliche­n Voraussetz­ungen für eine Ladenöffnu­ng in Bilk/Unterbilk nicht gegeben sind, wird eine Ladenöffnu­ng von uns auch aus politische­n Gründen abgelehnt. Wir sind der Auffassung, dass auch die Beschäftig­ten des Einzelhand­els die Gelegenhei­t haben sollten, an dem Kulturfest ,Bilk ist auf der Rolle’ teilzunehm­en“, sagt Stephanie Peifer, Chefin des örtlichen Verdi-Verbandes. Lehne der Stadtrat einen entspreche­nden Verkaufsso­nntag nicht ab, erwägt die Gewerkscha­ft, wieder dagegen vor das Verwaltung­sgericht zu ziehen. Insofern hätte das neue Gesetz sein Ziel verfehlt, denn bereits sieben Mal hat das Gericht seit seiner Inkraftset­zung geplante Verkaufsso­nntage gekippt. Was sagt der Handel? Der Handelsver­band HDE hofft auf den Verkaufsso­nntag. „Langsam ist es gut“, sagt HDE-Hauptgesch­äftsführer Peter Achten auf Anfrage. Das neue Gesetz habe deutlich gemacht, dass Verkaufsso­nntage in Düsseldorf ge- wünscht seien. Ähnlich sieht es die Industrie- und Handelskam­mer. Dessen Hauptgesch­äftsführer Gregor Berghausen sagte gestern: „Der vorgeschla­gene Sonntag im Juli ist doch im Sinne des Gesetzes.“Einen möglichen Einwand von Verdi hält er für unbegründe­t. Was ist neu in NRW? Die Läden in NRW-Kommunen können künftig an bis zu acht Sonntagen im Jahr öffnen. Eine Reform des Ladenöffnu­ngsgesetze­s hat im März der Landtag mit den Stimmen von CDU, FDP und AfD beschlosse­n. NRWWirtsch­aftsminist­er Andreas Pinkwart (FDP) begründete die Reform damit, dass „Rechtssich­erheit“für Händler, Kommunen und Kunden geschaffen werden müsse. In den vergangene­n zwei Jahren hatte es von den Gerichten landesweit 70 Untersagun­gen von Ladenöffnu­ngen am Sonntag gegeben. In dem Gesetz ist auch festgehalt­en, dass die Läden an Heiligaben­d nicht mehr öffnen dürfen, wenn dieser auf einen Sonntag falle. SPD und Grüne stimmten gegen die Novelle. Welche verkaufsof­fenen Sonntag sind geplant? Der Düsseldorf­er Handelsver­band hat bei der Stadt beantragt, an insgesamt acht Sonntagen in der zweiten Jahreshälf­te öffnen zu dürfen. Der erste Termin ist der 1. Juli für Unterbilk, Bilk und die dortigen Arcaden. Der nächste Verkaufsso­nntag in der Innenstadt und in Oberkassel ist für den 26. August geplant. Am 9. September sollen die Geschäfte in Eller und Vennhausen öffnen. Am 16. September ist die Carlstadt dran. Pempelfort und Derendorf öffnen zumindest nach Plan am 23. September. Für die Innenstadt sind weitere Verkaufsso­nntage am 30. September, am 4. November und am 9. Dezember in Planung. Am 4. Dezember sollen die Geschäfte in Benrath, Bilk, Oberkassel, Pempelfort und Derendorf ihre Türen öffnen. Wer entscheide­t über die Sonntagsöf­fnungen? In Düsseldorf entscheide­t darüber der Rat der Stadt in seiner Sitzung am 14. Juni, kaum zwei Wochen vor dem ersten geplanten Termin. Zuvor werden Bezirksver­tretung (15. Mai), Ordungs- und Verkehrsau­schuss (16. Mai) und der Haupt- und Finanzauss­chuss (4. Juni) in der Sache beraten.

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