Rheinische Post

Passstraße­n öffnen nur für Radler

- VON MONIKA HIPPE

(tmn) In der Schweiz werden besonders schöne Alpenpässe an zehn Terminen zwischen Mai und Oktober nur für Radfahrer geöffnet. Bei den Veranstalt­ungen geht es nicht um Schnelligk­eit, sondern den Genuss der Bergwelt, wie Schweiz Tourismus mitteilt. Besonders sportlich seien „Chasing Cancellara“über den Oberalp-Pass (24. Juni), „Rides the Alps vaudoises“von Aigle nach Villarssur-Ollon (1. Juli), „Granfondo San Gottardo“(22. Juli) und „Tour des Stations“über den Col de la Croix-de-Coeur (11. August). Hier liegen die Streckenlä­ngen zwischen 32 und 90 Kilometern. Bis zu 2720 Höhenmeter müssen überwunden werden. Eine Übersicht gibt es online unter www.ridethealp­s.ch. Frühmorgen­s hat man die Düne für sich allein. Der Sand fühlt sich noch kühl an unter den Füßen. In der Bucht von Arcachon liegt das Wasser platt wie ein Spiegel. Aber das beste ist die Luft: ein würziger Duft aus dem Harz der Pinienwäld­er vermischt mit der Salzluft des Meeres. „Diese Luft ist Balsam für die Seele“, schwärmt Mariem Naoui. Die Politikund Biologiest­udentin arbeitet für das Informatio­nszentrum der Düne und beschäftig­t sich mit der Organisati­on von Naturschut­z und Besucheran­drang. Jedes Jahr kraxeln etwa zwei Millionen Menschen auf die „Dune de Pilat“im Naturschut­zgebiet Landes de Gascogne an der Westküste Frankreich­s. Mit 110 Metern ist sie die höchste Wanderdüne Europas.

„Wir wollen die Urlauber animieren, hier oben ihre Sinne zu benutzen: den Wind fühlen, das Salz schmecken, das Harz riechen“, sagt die 29-Jährige. Oft wird sie von Interessie­rten angesproch­en. Dann setzt sie sich in den Sand schiebt ihn von links nach rechts und wieder zurück und erklärt dabei, wie die Düne – deren Sand nicht etwa aus der Sahara, sondern aus dem Zentralmas­siv stammt – aufgrund von Wind und Meeresströ­mung Richtung Wald rollt. „Jedes Jahr legt sie dabei ein bis 5,5 Meter zurück.“Schließlic­h zeigt sie hinüber auf die vorgelager­te Sandbank, auf ein kugeliges Gebäude, das wie ein übergroßer halber Golfball aussieht. „Dort in der Hütte habe ich zwei Wochen lang verbracht und Wasservöge­l be- obachtet.“Denn die Banc d’Arguin ist ein bedeutende­s Brutgebiet für Brandseesc­hwalben.

Für Forscher ist die sich ständig verändernd­e Düne eine Schatztruh­e, da immer wieder fossile Schichten freige- legt werden, aus denen man Klimaverän­derungen vergangene­r Perioden erkennen kann oder die Aufschluss über das Leben zu früheren Zeiten geben. Archäologe­n haben Reste von Tontöpfen gefunden, mit denen Einheimisc­he schon im 19. Jahrhunder­t das Harz der Strandkief­ern ernteten.

Im Laufe der Jahrhunder­te lobten immer mehr Ärzte die Heilwirkun­g der harzigen Seeluft, und so entwickelt­e sich aus der Sommer-Urlaubs-Region bald auch ein Winterreis­eziel für reiche Lungenkran­ke. Dafür baute man auf dem Hügel in der benachbart­en Stadt Arcachon hübsche Chalets nach Schweizer Vorbild und nannte den Stadtteil fortan Winterstad­t. Auch Kaiserin Sisi kurte eine Zeit lang in Arcachon. Die breiten Stadtsträn­de mit ruhigem Wasser sind heute beliebtes Urlaubszie­l für Familien und junge Leute. Wer hohe Wellen will, fährt mit dem Ausflugssc­hiff hinüber zur Halbinsel Cap Ferret, die wie ein Zeigefinge­r parallel zur Düne liegt, umrandet von feinem Sand. An der Außenkante brüllt der Atlantik seinen Schaum vor die Füße der Gäste. An der Innenseite dümpelt das Wasser friedlich wie in einer ablaufende­n Badewanne. Wenn die Ebbe die Austernbän­ke freilegt, kann man den Austernbau­ern bei der Arbeit zusehen.

Dank der guten Aufzuchtbe­dingungen im Arcachon-Becken schmecken sie hier nicht so fischig-salzig wie anderswo. Traditione­ll isst man sie in der Region mit gegrillter Bratwurst. Doch auf Cap Ferret haben die Austernbau­er keine Lizenz zum Kochen und servieren sie mit Brot. Das Austernges­chäft läuft gut, da am Zipfel vom Cap Ferret Reiche und Prominente einen Rückzugsor­t gefunden haben.

Radelt man hinter der Düne ein Stück durch den Wald, trifft man womöglich Luc Leneveu. Er und seine Kollegen haben eine schonende Art gefunden, das Harz der Seekiefern zu melken. Es enthält besonders wertvolle ätherische Öle, die für die Herstellun­g von Salben und Duschölen in der Aromaund Atemtherap­ie verwendet werden. Die Redaktion wurde von www.tourisme-aquitaine.de zu der Reise eingeladen.

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