Schützen ehren den Verein Heimatsucher
(wber) Der St. Sebastianer Schützenverein hat nach zwei Jahren wieder einen Preis ausgelobt. Beim Stephanie-von-Hohenzollern-Gedächtnistag erhielt in der Rheinterrasse der Verein „Heimatsucher“den mit dem Preis verbundenen Betrag von 5000 Euro. Nach Begrüßung der Gäste fand Schützenchef Lothar Inden ein kritisches Wort zum Thema Ökumene: „Die Kirchen sollten sich in diesem Punkt endlich näher kommen, so dass sich auch unsere evangelischen Mitglieder in St. Lambertus wohlfühlen und nicht wie heute Früh sofort durch den Seiteneingang wieder verschwinden.“Danach stellte er die Ziele des Vereins vor. „Heimatsucher ermutigt Schüler als Zeugen persönlicher Geschichten von Überlebenden des Holocaust, von denen es immer weniger gibt, später selbst in die Gesellschaft hinein zu wirken, als sogenannte Zweitzeugen gegen jede Art Diskriminierung einzutreten.“Eine von den Initiatorinnen konzipierte Zeitzeugenausstellung biete dabei Grundlage, diese Geschichte kennenzulernen – durch Berichte von Überlebenden der Schoah. „Wir wollen mit der Preisverleihung ein starkes Zeichen gegen Rassismus und Ausgrenzung setzen“, rief Inden. „Damit glauben wir auch im Sinne von Stephanie von Hohenzollern zu handeln.“Die spätere Königin von Portugal gilt als „Engel der Armen“in Düsseldorf. Holger Stoldt ist gebürtiger Düsseldorfer, der sich auf vielfältige Weise, auch künstlerisch, zu seinem Lokalpatriotismus bekennt. Der 63-jährige Fotograf, Grafiker und Künstler dokumentiert seine Liebe zur Heimatstadt seit 2001 mit seinen Düsseldorfer Ansichten.
Die Bilder unterschiedlicher Stilistiken, digital mal im pop-artigem Stil Andy Warhols, mal mit diffusen Konturen eines Gerhard Richter am Computer bearbeitet, präsentiert er zweimal im Jahr bei seinem „Galerie-Atelier-Rundgang“. „Das Regenwetter hat sicherlich einige abgehalten, bei mir vorbeizusehen, doch insgesamt bin ich mit der Resonanz zufrieden“sagt Holger Stoldt, der sogleich durch seine Galerie führt, um auf die neuen Arbeiten inmitten der Bilderflut in Petersburger Hängung hinzuweisen. Die neuen Bilder unter dem Titel „Die Bilder mit dem Flusslauf“beziehen sich auf die 40 Flusskilometer zwischen Urdenbach und Wittlaer. Gleichsam wie ein subtiles Markenzeichen auf einer Tapete im Hintergrund ziert der Flusslauf Bilder, auf denen ansonsten die Gehry-Bauten oder das Stadthaus dominieren. Doch Holger Stoldt trifft mit seinen Bildern nicht nur den Nerv von Düsseldorfern. „Die Bilder stoßen auch auf die Gegenliebe von Krefeldern, und zwar reichlich“, sagt Sieglinde Boy selbstbewusst, die sich gemeinsam mit ihrem Mann gern von Stoldts Bildern animieren lässt, der Landeshauptstadt regelmäßig einen Besuch abzustatten. Karl-Heinz Boy hatte vor Jahren den vielseitigen Künstler für einen großformatigen Auftrag engagiert. Es galt, die Fassade eines Edeka-Markts in Lichtenbroich mit Düsseldorfer Ansichten zu verzieren.
Ein echter Jong aus der Altstadt und Sammler unterschiedlichster Gegenstände aus der Heimatstadt ist Jürgen Gimbel. „Natürlich habe ich auch mehrere Bilder mit StadtAnsichten, und darunter auch zwei von Holger Stoldt, und hätte gern auch noch ein Kirmesbild von ihm gehabt, aber dafür fehlte mir einfach der Platz“, bedauert der 77Jährige. Die digital bearbeiteten Fotos von markanten Düsseldorfer Ansichten sind zweifelsohne eine farbenfroh plakative Werbung für die Stadt, deren Strahlkraft über die Grenzen hinausgeht. Doch da, wo zahlreiche Touristen sich informieren und auch nach Souvenirs stöbern, etwa in den Info-Stellen der Düsseldorf Tourismus und Marketing, sucht man nach Bildern von Stoldt vergebens. Achselzuckend reagiert der Künstler, auf die Frage, warum dies so ist.